Dienstag, 25. April 2017

Buchreview "Adrians Untote 2" C. Philbrook

Chris Philbrook. Herauszufinden, dass ein Nachbar überlebt hat, nachdem die Untoten die Welt übernommen haben, ist nicht immer eine gute Sache. Es sei denn, bei diesem Nachbarn handelt es sich um den mürrischen, bewaffneten und pensionierten Green Beret, Gilbert Donohue. In diesem Fall findet man heraus, dass dieser Nachbar so etwas wie der sprichwörtliche Jackpot ist. Adrians abtrünniges Leben auf dem Campus nach „DEM TAG“ ist nur noch ein Kampf. Die Beschaffung von Lebensmitteln aus der Nachbarschaft, die voll mit wandelnden Untoten ist, stellt für Adrian eine riesen Gefahr dar, aber zumindest ist er am Leben. Denn er ist ein wenig schlauer als so manch anderer Überlebende - und ein wenig schneller als die wankenden, hungrigen Zombies, die sowohl seine Stadt als auch den Rest der Welt eingenommen haben.

Adrian vertraut seinem Tagebuch weitere Erlebnisse an, wie er sich mit Vorräten eindeckt, wie er diverse Häuser in der Umgebung säubert und sich dann nimmt, was er braucht. Dass das nicht ohne irgendwelche Gefahren abgeht, ist sonnenklar im tiefen Winter. Einmal gerät er an eine riesige Dänische Dogge, die ihm das Bein zerfleischt, bevor er das Vieh von sich weg bringt. Das andere Bein hat er sich angeknackst, sodass seine Flucht ziemlich schmerzhaft wird. Die Anfänge der Zombielution seiner Welt erlebt er noch als Hausmeister der Highschool, wo er nur Reparaturarbeiten zu verrichten hat und hin und wieder die Girlies auf die Regeln der nächtlichen Ruhe hinweisen muss. Wie auch er werden dann alle von den eintrudelnden Nachrichten überrascht, finden sie unglaubwürdig. Bis dann die ersten Eltern angerauscht kommen, um ihre Zöglinge abzuholen und dabei ein Unfall passiert, der ein Menschenleben kostet, das kurz darauf zum Zombieleben wird. Ruckzuck begreifen Adrian, die Lehrer, die Kids und deren Eltern, dass an den Nachrichten sehr wohl etwas Wahres dran ist, denn die Beißer holen sich ihre Beute und vermehren sich dabei schneller als Karnickel. Auch andernorts geht es nicht viel besser zu. Ganze Erdteile werden überrannt und ihr Kleinstadtkosmos hat dieser Invasion der Lebenden Toten nichts entgegenzusetzen. Adrian verbarrikadiert sich in den Räumen der Highschool und lebt sein Leben einsam vor sich hin, nachdem er den Laden und die nähere Umgebung gesäubert hat. Bis er feststellt, dass es ganz nahe tatsächlich noch richtiges, menschliches Leben gibt. Gesellschaft - das wäre was für ihn.

"Adrians Untote 2" ist flüssig erzählt und hebt sich auch etwas von den sonstigen Titeln um derartige Epidemien oder Pandemien ab. Adrian ist nicht der große Held einer Spezialeinheit, der seine Ausbildung nutzt, um allein gegen den Untergang anzutreten und dabei todesmutig Unmengen von Überlebenden rettet, mit denen er einen Neuanfang der Menschheit starten kann. Zwar war er bei der Armee, aber keinesfalls der Übersoldat. Zurück im Privatleben ist er nur ein simpler Bediensteter einer Highschool. Sicherhelfen ihm einige Kenntnisse etwas mehr als es bei den restlichen Leuten in seiner Umfeld der Fall ist, aber heroisches America First gibt es hier nicht. In diesem Teil nimmt der Autor den Leser mit in die nähere Vergangenheit und erzählt, wie sich dieses Desaster entwickelt hat und wie die Menschen damit umgegangen sind. Unglauben, Angst, Flucht, Wehrhaftigkeit machen sich im Chaos breit und nur wenige haben überhaupt eine Chance, sich gegen die sich wieder erhebenen Toten zu bestehen. Zuerst erwischt es die Helfer. Feuerwehr, Sanitäter, Ärzte, Polizei. Unfallopfer greifen ihre Retter an. An wen kann man sich noch wenden, wer fällt einen nicht an, um die Bauchhöhle leerzufressen? Nirgends Hilfe, totaler Zusammenbruch. All dies gewinnt besonders durch den Tonfall, in dem die Story verfasst wurde. Leicht flapsig und mit einem gewissen humoristischen Einschlag, aber auch der nötigen Action, um gar nicht erst so etwas wie eine Durststrecke aufkommen zu lassen. Kein Werk, das sich in zuviel Anspruch verzettelt, das aber dafür direkt und schwer unterhaltsam auf die Zielliinie dieses Teils zusteuert. Ein dritter Teil der Reihe ist vom Verlag Voodoo-Press schon angekündigt und darf gerne zeitig kommen. Die 330 Seiten waremnjdenfalls ruckzuck gelesen.

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