Donnerstag, 12. April 2018

Buchreview "Dweller" Jeff Strand

Jeff Strand. Im Alter von acht Jahren entdeckt Toby Floren ein Monster, das im Wald hinter seinem Haus lebt. Eine scheußliche, angsteinflößende Kreatur mit Klauen, Reißzähnen und Appetit auf Menschenfleisch. Während Toby schreiend aus dem Wald flieht, wird ihm klar, dass er sich glücklich schätzen kann, lebend davongekommen zu sein. Jahre später hat Toby sich mit der Kreatur abgefunden. Sie ist sein besonderes Geheim-Ding, von dem niemand sonst auf der Welt weiß, und gleichzeitig jemand, auf den man sich verlassen und mit dem man reden kann. Natürlich ist Toby um seine geistige Gesundheit besorgt, aber welcher Junge wäre nicht gerne der beste Freund eines Monsters aus dem Wald, vor allem, wenn er gemobbt und gequält wird? Das Monster namens Owen könnte die Antwort auf seine Probleme sein.

Mit "Fangboys Abenteuer" wurde bei Voodoo-Press ja schon ein astreines Märchen mit viel Charme von Jeff Strand veröffentlicht. Nun also ein weitere Streich, der sich derart entwickeln könnte, wie der Beginn einen glauben macht. Und über etliche Seiten hinweg ist es auch eine coming-of-age Geschichte über einen gemobbten Außenseiter, der sich in eine Traumwelt hineinlebt, wenn er sich wünscht, wie er seine fiesen Peiniger fertigmachen könnte und von allen bewundert zu werden. Lässt man einmal den Prolog außer acht, fehlt es auch nicht am bekannten Humor, den man von dem Autor erwartet. Dann trifft Toby auf sein Monster und ich hab immer mal wieder vermutet, dass der Junge einfach in seine Traumwelt abgedriftet ist. Da lag ich denn doch falsch. Aus einem Jugendroman wird ein Drama, das auch kritische Töne zur Gesellschaft beinhaltet. Die Freunde werden älter, erwachsener, aber sie bleiben Außenseiter. Owen, wie Toby seinen Freund nennt, muss versteckt bleiben, braucht Nahrung (Menschen) so entwickelt sich eine ergreifende Story um zwei Charaktere, die aus Treue zueinander nicht mehr unter ihresgleichen leben können. Toby lernt es, sich durchzusetzen, bekommt Arbeit, eine Freundin, nein, sogar zwei und muss sämtliche Probleme des Daseins bewältigen und dabei immer noch mit seinem Freund, der mittlerweile sogar einige Worte gelernt hat, die Zeit verbringen. Er will ihn nicht wegen seines eigenen Glücks im Stich lassen. Im letzten Drittel mehren sich dann auch Szenen, die für Horrorfans wie gemalt sind. Ein skurriles Horrordrama mit Humor. Jeff Strand eben. Hoffentlich dauert es nicht wieder ewig, bis das nächste Buch des Autors in Übersetzung vorliegt.

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