Montag, 12. März 2018

Buchreview "The last man - Die Exekution" V. Flynn

Vince Flynn. Nach der Entführung von Joe Rickman, einem der wichtigsten Anti-Terror-Kämpfer im Nahen Osten, fürchten die US-Geheimdienste um die Aufdeckung ihrer Kontaktleute. CIA-Direktorin Irene Kennedy schickt ihren Topmann Mitch Rapp nach Afghanistan, um Rickman aus der Gewalt der Feinde zu befreien. Als ein Video von Rickmans Folterung im Internet auftaucht, erkennt Rapp, dass jemand ein falsches Spiel treibt. Die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt und ein Anschlag auf sein Leben zwingt den Agenten zu einer seiner härtesten Entscheidungen.

"The last man - Die Exekution" ist der letzte Roman von Vince Flynn um seinen amerikanischen Helden, bevor der Autor seinem Krebsleiden erlag. Danach führte der Kollege Kyle Mills die Reihe aber weiter (mittlerweile arbeitet er an seinem vierten Abenteuer für Mitch Rapp) und auch der Festa-Verlag hält der Serie die Treue. Kyle Mills ist bekannt durch seine Romane um den total unangepassten, weil faulen, fetten, gefräßigen und frechen FBI-Mann Mark Beamon. Ein Lesegenuss - bis er aus Beamon den typischen und hörigen FBI-Mann machte, der immer den Regeln folgt, gesund lebt und gehorsam ist. Da war die Reihe nur noch Allerweltsware und ging auch nicht weiter. Ähnlich geartet waren auch die Stand Alone-Romane von ihm konzipiert - nicht wirklich aufregend.Seine Arbeit für die Ludlum-Erben bei der Covert One-Serie um Jon Smith bewies dann wieder sein Können auf dem Thrillersektor. Er wird Mitch Rapp sicher voller spannender Momente durch neue Aufträge hetzen.
Der US-Geheimdienst wird von der Gefangennahme und dem Verhör ihres Mannes Joe Rickman - ein guter Bekannter von Rapp - schwer durchgerüttelt. Rickman ist wie ein Kassenbuch. Er hat Informationen über Agenten in aller Welt und wenn er unter Folter auspackt, sind alle in Gefahr ihr Leben zu verlieren. Das soll Rapp mit Kollegen wie Coleman verhindern - mit allen Mitteln. Und weil das nicht genug ist, hetzt man ihm auch nch das FBI auf den Hals. All die Figuren, an die man sich gewöhnt hat, sind wieder im Einsatz - auch der knurrige Stan Hurley und Irene Kennedy. Hat man den Film "American Assassin" gesehen, sollte man sich dringend von den dort erscheinenden Gesichtern lösen, da sie dem politisch korrekten Zeitgeist und einer jüngeren Zielgruppe angepasst wurden. Den einzig wahren Rapp gibt es in den Büchern - und die deutschen Ausgaben beim schon erwähnten Festa-Verlag. Spannung und rasante Action in unterschiedlichen Ecken der Welt, wo Mr. Rapp gerne mal etwas Leichenmüll rumliegen lässt. Kleine Rückblenden in die Vergangenheit bremsen das Buch hin und wieder aus - besonders dann, wenn man die Szenarien schon kennt. Doch davon abgesehen bekommt man wieder die volle Breitseite an Action, gut aufgebautem Plot mit der einen oder anderen Wendung, die man so nicht ganz erwartet hätte, intrigante Vertreter der "grünen Linie" und toughe Kerle im Kampf gegen den Terror. America first in Reinkultur. Und so sind auch die Charaktere aufgebaut. Die weinerlichen Gegner der harten Methoden, die gegen die Feinde des amerikanischen Lebensstils angewandt werden. Politiker, die Rapp zu Fall bringen wollen und angesichts des Terrors dann vor Angst schlottern. Große Klappen und nix dahinter. Pro Rapp und Contra Rapp sind hier gut getrennt - wie die Spreu vom Weizen. Ja, so manche Aktion wiederholt sich und wenn man andere Romane anderer Autoren dieser Gattung liest, fällt es einem erst recht auf, ABER das ist in etlichen Genres und bei noch mehr Autoren nicht anders. Die Romane von Vince Flynn und später Kyle Mills (Die Tage gibt es hier auch dessen ersten Rapp "The survivor - Die Abrechnung") bieten harte und gnadenlose Action gepaart mit politischen Winkelzügen, die manchmal recht nahe an der Realität sind. Wer keine fluffigen Krimis mit simplen Lösungen und viel Gesabbel sowie kunstbesessenen Kommissaren, die ständig über ihre Gefühle quatschen, mehr lesen will und sich mehr auf knochenharte Action Made in America freut, der ist bei Vince Flynn immer richtig. Für Fans dieser Literatur-Gattung eindeutig ein Tipp.                  

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