Freitag, 21. April 2017

(Mini-)Review "7 boxes aka Night Market"

Victor, 17 Jahre alt, träumt von einem Foto Handy und davon berühmt zu werden. Er lebt aber in armen Verhältnissen und muss sich sein Geld als Warentransporteur mittels einer Schubkarre auf dem Markt verdienen. Eines Tages erhält er einen Job, der ihm eine Menge Geld in der heimatlichen Währung einbringen würde. Während seine Auftraggeber ihre Fehler entdecken, muss sich Victor schon gegen einen Konkurrenten ohne Skrupel erwehren. Und da hat er noch  nicht entdeckt, was in den sieben Boxen ist, die er transporterien soll.

Viele Figuren nehmen die Handlung ein und würden damit Figuren aus Ed Lee-Büchern oder jenen, die derartige Nicks nutzen, schon schwere Probleme bereiten, um den Überblick zu behalten, ist schließlich nix für die Gilde mit dem einstelligen IQ. Aber wer sich ein wenig konzentrieren kann, wird mit einem Film entlohnt, der viele Themen aufgreift (Soziale Ungerechtigkeit, Dumpinglöhne, Kriminalität, Armut) und dennoch ungemein packend inszeniert ist. Es ist aber auch kein Actionfilm, sondern ein spannendes Drama mit Thrillerelementen und auch an einigen Stellen, feinem oder brachialem Humor. Dieser Film aus Paraguay macht verdammt viel richtig, das Personal performt besser als man es von vielen Mimen aus US-Filmen kennt. Natürlich hält auch die Neugier den Zuschauer gebannt vor dem Bildschirm, damit er erfahren kann, was denn nun so Geheimnisvolles in den Kisten ist. Und wie sich die Protagonisten in ihrer Situation auf dem Markt, der durchaus auch für die Gesamtlage in Paraguay (Mein erster Film von dort) und die weltweite Gier stehen kann, so durchwursteln, wie sich die beiden zurückgenommenen Liebesgeschichten entwickeln und wie es Victor bei den Angriffen der Gangster, die hinter seinen 7 Boxen her sind, ergeht. Ein stimmiger Film, der keine Sekunde langweilig wird, etwas Thrill und Action dazugibt und durchgehend unterhält, sich bei mir auf eine 8/10 einpendelt. Und das, obwohl er eben mal kein Reißer mit Dauerfeuer oder massig Toten ist. Naja, wenn man zuvor so ein Machwerk wie "Check Point", das als Actionfilm getarnte Langeweile bot, "genießen" durfte, schaut man doch schon mal nach anderen Filmen. Der hier ist es wert, nicht komplett an der Klientel vorbeizugehen. Wie bei mir leider. Ich hab die Originalversion geschaut und nicht einmal gemerkt, dass er unter dem Titel "Night Market - Tödliche Fracht" in Deutschland schon erschienen ist. Riskiert mal nen Blick, es lohnt sich.


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