Dienstag, 5. September 2017

Buchreview "Omega days - Schiff der Toten" J. L.Campbell

John L. Campbell. Die Zeit der Hoffnung ist vorbei: Seit sich das Omega-Virus mit rasender Geschwindigkeit auf der Erde verbreitet hat, kriechen die Toten aus ihren Gräbern und machen Jagd auf die Lebenden. Pater Xavier Church sieht es als seine Pflicht an, die wenigen Menschen, die die Plage bisher überlebt haben, an einen sicheren Ort zu bringen - falls er in einer Welt, die inzwischen den Toten gehört, noch einen findet.

 Die verschiedenen Gruppen, die man im ersten Teil verfolgen konnte, kommen zusammen und flüchten sich auf einen Flugzeugträger, der nahe des Hafens aufgelaufen ist. Jetzt beginnt die Zeit des Aufräumens. Sie müssen das riesige Kampfschiff von den vielen Toten befreien, die es beherbergt. Und ein solches Schiff hat seine dunklen Ecken, Lagerräume, die nicht nur voll mit notwendigen Lebensmitteln sind, sondern auch mit umherschlurfenden Toten, die bei der Ankunft von Frischfleisch so richtig in Wallung kommen. Jetzt heißt es Zusammenstehen für die Gruppierungen, die es bis hierher geschafft haben und ein blutiges Gemetzel nimmt seinen Lauf.

Ich beginne mal mit den Mängeln, damit die nicht als Letztes haften bleiben, wenn man das liest, denn die Story selbst ist fetzig und gut. Schon beim Cover fängt es an, denn das Schiff, das da abgebildet ist, ist eher ein Seelenverkäufer, der vielleicht zu "Apokalypse Z" gepasst hätte, aber hier für einen Flugzeugträger doch etwas mickrig ausgefallen und dem Kriegsschiff auch recht unähnlich ist. Wäre eigentlich nur eine Kleinigkeit, würde man hier nicht noch geboten bekommen, wie wenig es Verlage eigentlich schert, ob man den Kunden vernünftige Ware für deren gutes Geld abliefert. Da werden schon mal ganze Worte weggelassen, immer wieder fehlen Buchstaben, wird man durch fehlende Absätze, wenn es direkt mit einem Szenenwechsel und anderen Figuren weitergeht, aus dem Lesefluss gerissen, weil man den Eindruck hat, etwas überlesen zu haben. Manches davon kann natürlich auch am Satz liegen, der vermutlich unsauber ausgeführt wurde vom KompetenzCenter😈. Zumindest macht es den Eindruck. Schade, aber auf entsprechende Hinweise aus der Leserschaft, den zahlenden Kunden, reagieren solche Verlage ja nicht.
Ein kurzer Rückblick zu Rosa direkt zu Beginn des Ausbruchs leitet die weiteren Geschehnisse ein, die nahezu direkt an die Ereignisse im ersten Band anschließen und man all die liebgewonnenen Sympathieträger und auch die Arschgeigen bald vereint sieht. Ab jetzt gilt es nur, die Protagonisten zu verfolgen, wie sie das Schiff von dieser miesen Untoten-Pest befreien, die sich als schlimmer erwiesen hat als in anderen Werken geschildert. Die Monster können sich schneller bewegen, wenn es sie zum Fressen treibt, sie können einige simple Herausforderungen lösen wie z. B. Türen entriegeln. Immer wieder sehen sich Mitglieder der Überlebenden in nahezu ausweglosen Situationen eingekesselt, wo sie nur mit Glück und Cleverness wieder rauskommen. Und hier beileibe nicht alle. Einige der positiven Charaktere werden verschwinden, andere bekommen sogar etwas Hoffnung für die Menschheit durch eine Wendung, die der Autor einbaut. Selbstverständlich gibt es auch die richtig üblen Gesellen, die zumindest in einem Fall doch sehr überzogen dargestellt werden, um sie von den Anderen abzugrenzen. Worauf man sich verlassen kann, ist eine Art Dauerfeuer auf rund 3/4 der Lektüre, das sich dann auch bis zum Ende hin hält - und dann ist der stählere Krieger noch lange nicht frei von Zombies. Und was ist eigentlich mit der Kampfgruppe, die so einen Flugzeugträger immer umschwirrt wie Pilotfische den Hai? Was wird noch aus den Erdbeben, die immer mal wieder kleine Stöße versetzen? Wieso spüren die Toten das Nahen dieser Beben immer kurz zuvor? Fragen über Fragen, die dieses sehr actionreiche und rasante Buch noch stellt. Ein guter Zombie-Reißer, der zu unterhalten weiß, wenn der Leser nicht grad mal wieder über Fehler stolpern muss. Ordentlich mit einigen Abweichungen vom bekannten Szenario und für den Mainstream durchaus eine Empfehlung wert.

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