Dienstag, 23. Mai 2017

Buchreview "Das Spiel 3 - Tod" J. Menapace

Jeff Menapace. Die Lamberts sind eine Familie wie aus dem Bilderbuch. Liebevolle Eltern, entzückende Kinder. Doch nach der grauenvollen Begegnung mit drei Psychopathen ist für die Lamberts nichts mehr wie zuvor. Sie haben überlebt - aber es gibt noch ein letztes Spiel, das gespielt werden muss. Für den Meister dieses Spiels ist es die Krönung seines perfiden Schaffens … für die Lamberts die pure Hölle!

Am Rande einer Landstraße wird ein hilfsbereites Ehepaar getötet und die Person, die dieses Verbrechen begangen hat, verduftet mit deren Auto. In Paoli, Pennsylvania, sind die Lamberts unter dem Schutz von Domino etwas zur Ruhe gekommen. Doch auch das soll bald vorbei und vergessen sein. Erste Anzeichen verdichten sich bald zu einer wirklichen Bedrohung. Also will Domino die Sache in die Hand nehmen. In einem Mädcheninternat für schwer erziehbare Jugendliche taucht eine Frau auf, die einen Bericht über die schlimmsten Kids schreiben will und wie die sich in die Gesellschaft einfügen wollen. Was nicht ihre wahren Beweggründe sind, wie die Leiterin der Schule bald feststellen muss. Und schon sind wir auf dem Weg zu einem neuen Spiel - das Labyrinth. 

Bei diesem dritten Teil der Reihe hatte ich den Eindruck, dass der Heimatverlag aufgrund guter Verkaufszahlen der ersten beiden Teile vom Autor einen dritten verlangt hatte. Und den bitte dann im Schnellverfahren. So liest es sich dann auch. Schnell runtergerotzt, mit ein paar Ideen, die nicht weiter ausgeführt werden (der Nebenjob Auftrags-Killerin ist bald nur noch ein Witz mit Codierung), ein luschiges Spiel, das ebenfalls nicht sonderlich innovativ wirkt und im Fall der Halluzinationen absolut einfallslos und lasch wirkt. Da war überhaupt kein Pfeffer drin, dabei hätte man doch gerade aus der späteren Konstellation ein wirklich wunderbares Spiel mit Grauen und Grusel machen können und wäre vielleicht auch dem Erscheinen bei Heyne Hardcore irgendwie gerecht geworden. Dieses Buch war nur insofern abseits des Mainstream, dass es vortäuschte, abseits des Mainstream zu sein und somit die Leser und Käufer in die Irre geführt hat. GAAAAAAAANZ perfide. Das war nicht mehr als ein Thriller um eine Trulla auf Rachetrip mit Lehrling. Und dann kommt das Ende: abrupt, kurz und ungenügend. Okay, mir war es recht, es langweilte schon und daher waren die 330 Seiten genug. Empfehlen kann ich das nur Lesern, die einfache Kost ohne allzu grausame Aktivitäten mit etwas  - nicht zuviel - Spannung haben wollen. Als Horror gibt es ein ungenügend. Als Psychothriller ein mangelhaft. Als Actioner ebenfalls mangelhaft. Spannungsroman ein ausreichend. Insgesamt: wer noch einen Holzofen hat, nimmt es besser zum Feuer anzünden. Somit erfüllt das Werk wenigstens noch einen  gewissen Sinn. Die Trilogie begann recht brauchbar, wenn auch weniger heftig und mit Psychoterror unterfüttert als man den Leser gerne weismachen wollte, rutsche dann aber von Seite zu Seite und von Buch zu Buch immer tiefer in den Strudel des Nichtssagenden und Unspannenden. Desinteresse am Schicksal der Familie Lambert machte sich schnell breit, die vielen offenen Fäden und Handlungsstränge, die wirklich viel Spielraum für ein echt reißerisches und deftiges Game of death geboten hätten, wurden einfach ausgeblendet und machten der Reihe schnell den Garaus. Allein die Möglichkeit, die die Auswirkungen auf die Blagen geboten haben, hätten für mindestens ein vernünftiges Buch gereicht, doch wurde das mit dem hohlen Psychogelaber in Buch zwei abgehakt und verschenkt. Doch man hat es eben bei simpler Massenware belassen wollen. Meine Güte, wenn ihm schon nix einfallen wollte, hätte er doch mal bei "Saw" klauen können.

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