Samstag, 22. April 2017

Buchreview "Von Feinden umzingelt" B. Taylor

Brad Taylor. Pike Logan und seine Taskforce sollen für den Schutz eines US-Gesandten sorgen, der in Dubai an Friedensverhandlungen zwischen Israel und Palästina teilnimmt. Und tatsächlich gibt es einen ausgeklügelten Plan: Alle Teilnehmer sollen mitsamt den Burj Khalifa, einem der höchsten Wolkenkratzer der Welt, in die Luft gejagt werden. Pike und seine Partnerin Jennifer Cahill haben es aber nicht nur mit einer Terrororganisation aus dem Nahen Osten zu tun: Auftragskiller und Verbündete auf Abwegen nehmen auch die Taskforce ins Fadenkreuz.

Pike Logan hat Schwierigkeiten. In Sidon, nahe Beirut, gerät er in Gefangenschaft. Was im dortigen System mit Gefangenen passiert, ist ihm nur zu bewusst. Er wurde bei der Überwachung eines Verdächtigen geschnappt, als in einem Laptop eine Bombe hochging, die irgendwer dort platziert hatte. Jennifer verdächtigt Samir, ihren Helfer im Libanon.Der weist diesen Verdacht weit von sich und schließt sich Jennifer an als es daran geht, Pike zu befreien. Doch die Gegebenheiten in Beirut sind immer noch äußerst seltsam für einen Westler. Hier verlaufen unsichtbare Grenzen zwischen den Gruppen, die sich stündlich verändern und niemand weiß so recht, wer gerade mit wem eine Liaison eingegangen ist. Schwierig, da eine gut koordinierte Befreiungsaktion zu planen. Dennoch gelingt das Vorhaben und als Pike frei ist, will er sich am liebsten auf Samir stürzen, der in seinen Augen ein Verräter ist. Unterdessen sind in der Gegend zwei Killer unterwegs, die anscheinend beide das gleiche Ziel haben. Über einen wissen die Leute um Pike und auch in der Heimatregierung Bescheid. Es ist sein alter Feind Lucas. Was keiner weiß, ist die Tatsache, das mit dem Phantom ein weiterer Spieler auf dem Platz ist. Und der entwickelt sich sogar zu einem Gegner von Lucas, denn Lucas argwöhnt, dass man außer ihm noch einen Killer angeheuert hat und er duldet keine Konkurrenz um sich. Auf unterschiedlichen Wegen und mit unterschiedlichen Plänen nähern sich die Killer ihrem Ziel des Anschlages an und hinterlassen dabei recht unprofessionell einige Leichen. Selbsverständlich haben sie die Task Force auf den Hacken und die wird sie irgendwann beide oder auch nur einen von ihnen erwischen, um das Attentat zu verhindern. 

Der dritte Roman um Pike Logan und seine Task Force. Pike leidet immer noch unter dem Tod seiner Familie, was eine gewisse Emotion in das Buch bringt, das ansonsten sehr flott und actionreich voran geht. Dass sein Erzfeind wieder in dieser neuen Auseinandersetzung mit dem Terror im Nahen Osten eine große Rolle spielt, nimmt er noch als Bonus mit. Daneben gibt es auch noch eine Hetzjagd unter Killern, verzwickte Fallen und tödliche Attentate. Bei einem davon musste ich unwillkürlich an den BVB-Bus denken. Hätte ein professioneller Killer oder ein Selbstmordattentäter seine Bomben präpariert, wäre alles viel schlimmer ausgegangen. Die Riesenpanik wurde dann hauptsächlich voin den Medien mit hren Spekulationen geschürt, von den "Experten", die sich ständig für Geld interviewen lassen, gestützt und man hat auch die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, von möglichen linksgerichteten Tätern nach rechts zu weisen. Was nicht sein darf, ist auch nicht. Es gibt keine Bösen von links. Im Buch ist eine Bombe derart aufgerüstet, dass die Kugellager Menschen und Gegenstände regelrecht zerreißen (DAS wären schwere Verletzungen! Kein Armbruch und einige Splitter im Arm. Sind natürlich auch ziemlich schmerzhaft, aber auch hier haben die Medien wieder ihr Spielchen getrieben). Die Hatz geht durch diverse Länder wie den Jemen, Libanon usw. Amerika hetzt Menschen im Ausland und nimmt nicht unbedingt Rücksicht auf irgendwelche diplomatischen Verwicklungen. Im wahren Leben sind sie schon längst zu feige dazu. Deshalb sind diese Romane auch so erfolgreich. Gilt ja auch für Deutschland. Und für mich - ich les das Zeug recht gerne. Später wird zur "Tarnung" dieser illegalen Menschenjagdszenen mit Hang zur Selbstjustiz eine Szenenabfolge eingeflochten, die zeigen soll, dass die Amerikaner so schlimm nicht sind und dass Leute wie Pike Logan im Kampf um die Werte des Westens besser sind als der Feind. Dauert aber nicht lang, scheint eherein Ablenkungsmanöver, um den Leser weiter für die Protagonisten einzunehmen. Da ist mir ein ehrlicher Kracher, der die Feinde nicht verunglimpft und als Trottel hinstellt doch etwas lieber. Ist jetzt natürlich wieder Kleinkrämerei, denn das Buch geht geradlinig voran, ist mit viel Action unterfüttert und Sprache und Schreibstil sind direkt und flüssig, sodass der geneigte Leser zügig das Ziel erreicht und nach weiteren Abentuern dieser Art giert. Dafür sorgt der FESTA-Verlag ja weiterhin, hat er sich doch mit etlichen Autoren zu ähnlichen Themenkomplexen fast schon "eingedeckt". Da diese Art der Lektüre trotz gewisser "Befremdlichkeiten" zu meinen Favoriten zählt, bin ich natürlich wieder dabei. Unterbrochen wird die Einklaufsflut der Actioner bei Festa sicher -oder erst - wieder im März 2018, wenn von Tom Wood das neue Abenteuer um Victor erscheint: "Die Tage des Jägers".

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