Montag, 23. Januar 2017

Buchreview "Ein Blick in die Hölle 1" W. H. Garrett

Wade H. Garrett. Die drastischste Thriller-Reihe des US-Marktes: A Glimpse into Hell. Der geheimnisvolle Seth nimmt Rache an all den Dreckskerlen, die das Gesetz zu zart behandelt.

Seth ist ein Mann, der sich der Selbstjustiz verschrieben hat. So schnappt er sich immer wieder irgendwelche perversen Schweine oder Mörder von der Straße und bringt sie in seine ureigene Folterkammer einige Meter unter der Erde. Derzeit hat er sich Dicky geschnappt. Er lässt ihn am Leben und erzählt ihm recht detailgetreu, was es mit diesem Keller des Grauens und den mehr oder weniger vollständigen, halb verfaulten Gestalten auf sich hat, die hier in den verschiedenen Stadien der Verwesung ihr restliches Dasein fristen. 

Creative Kills hätte man das Buch auch nennen können. Oder The book of SAW. Lange Einleitung - Fehlanzeige. Wade H. Garrett lässt seinen Dirty Seth direkt auf die (Leser-)Gemeinde los und kennt von Beginn an kein Pardon. Wie man in einigen Reviews von mir schon lesen konnte, hab mit Selbstjustizfilmen oder -büchern kein wirkliches Problem. Ich würde auch dafür plädieren, dass man den Täterschutz doch bitte wieder in der Versenkung verschwinden lässt und das Gesetz mit aller Härte anwendet und das Jugendstrafrecht gerne dahin reformiert, dass die kleinen Wichsköppe ab 10 Jahren voll strafmündig sind. Wer Straftaten wie Erwachsene begeht, sollte auch so bestraft werden. Und wie der Autor im Buch schon anzumerken weiß, haben die ganzen Menschenrechtler und Baumumarmer grünster Natur in ihren sicheren Hütten noch nie unter brutalen Verbrechern leiden müssen und können so gar nicht beurteilen, wie es den Betroffenen geht. Und wenn die dann zusehen müssen, wie windige Anwälte das Pack freibekommen oder zumindest mildernde Umstände anführen, um Bewährungsstrafen rauszuholen, könnte man kotzen. Bei etlichen Straftaten gibt es immer noch Tote, aber wegen MORD wird hier keiner mehr verurteilt, schlimmstenfalls Totschlag  mit Chance auf Bewährung. Und wenn die Polizei im Dienste des Volkes so eine Drecksratte in Notwehr umbügelt, kommt ne GRÜNE "Blüte" und fragt, warum sie den nicht kampfunfähig geschossen haben - haben sie doch, Hohlbirne, haben sie doch. FÜR IMMER! Was der gute Seth dann dem armen Dicky so auftischt, ist Stoff für den Index, im freien Verkauf wäre das Ding schon längst wieder vom Markt genommen. Außer Festa traut sich an einen solchen Stoff hierzulande eh kein Verlag. Hier wird gesägt, geschlitzt, ertränkt, genäht, kastriert, verstümmelt - und wiederhergestellt, um dann vonr vorne anzufangen. Gnade? Kennt Seth nicht. Mit jeder Seite steigt der Ekelfaktor, wird das Gematsche intensiver, brutaler, blutiger und verdient sich seinen Platz in der Extrem-Reihe des FESTA-VERLAGES immer mehr. Manchmal bekam sogar ein Schmunzler die Chance, sich aufs Lesergesicht zu zaubern und die Idee mit Ozy war auch ganz nett, aber nicht wirklich überraschend, jedoch für den armen Dicky so richtig fies. Fehlen tut dem Buch doch etwas Handlung. Man erfährt zwar ein bisschen über die Motivation von Seth, ein Häppchen Hintergrund da und ein anderes dort. Aber das war es auch schon. Der Bulle John wird eigentlich schnell vergessen und so bleiben höchstens noch die Ideen, wie Seth den einen oder anderen Drecksack in seine Falle lockt sowie die Frage, warum Dicky eigentlich hier rumsitzt und sich die Taten von Seth anhören und ansehen muss. Und es gibt mindestens eine Stelle, bei der er übers Ziel hinausschießt und von mir wenig Zuspruch für die Tat erhalten würde und mögen die Typen noch so große Arschgeigen sein. Ist das Buch sadistischer "Scheiß"? Aber nur. Festa extrem at its best. Wer sich die ideenreichen Grausamkeiten im Aufzählmodus ohne halbwegs gare Geschichte einpfeifen kann, der wird hier mit einer 10/10 perfekt bedient. Wer aber wenigstens etwas Story will und nicht nur eine reine Aufzählung, der dürfte sich dann eher bei 7,5/10 einpendeln. Wobei "einpendeln"? Mist, ich hab das Buch zu intensiv gelesen, komme ich doch selbst bei diesem "unschuldigen" Wort auf die eine oder andere Idee.                    

Keine Kommentare: