Montag, 19. Dezember 2016

Buchreview "Agent 21: Dead end" C. Ryan

Chris Ryan. Zak arbeitet allein, im Verborgenen, für eine geheime Organisation der Regierung. Normalerweise. Aber dann werden seine beiden Ausbilder entführt und Zak wird als Verräter gesucht. Der Entführer scheint eine persönliche Rechnung mit ihm offen zu haben. Zak hat also gar keine andere Wahl, als sich auf die Suche nach ihnen zu machen. Doch das schafft er nicht allein, er braucht Hilfe. Und es gibt nur eine Person, der er noch trauen kann: Ricky, der neu rekrutierte Agent 22. Gemeinsam machen sie sich auf die gefährliche Rettungsmission ins eisige Alaska.

Auf der Insel mit dem Hauptquartier der Organisation ist bis auf den sogenannten Hausmeister Stan sowie Raf und Gabs niemand anwesend. Ein verhängnisvoller Fehler. Es landen Unbekannte an und werden von Stan zu den Schlafgemächern der einzigen beiden anwesenden Agenten geführt. Die werden betäubt und zum Hubschrauber verfrachtet. Stan, der eigentlich ob seines Verrates ebenfalls mit von der Insel wollte, wird in Blei bezahlt. Von all dem weiß Zak nichts, als er in dieser Nacht zu einem MaxSec-Gefängnis fährt, weil ein ansonsten bockiger und sturer Insasse, der jegliches Gespräch verweigert, nach ihm verlangt hat. Als er im Raum für die Besucher ist, flüstert ihm der Mann durch die Trennscheibe zu, er solle sich ducken, wenn er überleben will. Kurz danach erschüttert eine Explosion das kleine Zimmer und der Gefangene flüchtet. Und Zak gerät unter Verdacht, ein Helfershelfer zu sein. Nun muss er sich ebenfalls vor den Behörden in Sicherheit bringen. Und es kommt noch schlimmer. Bald ist es so dramatisch, dass niemand mehr da ist, der bestätigen könnte, dass Zak für eine geheime Dienststelle arbeitete. Will er sich und seinen Ruf rehabilitieren und seine beiden Freunde retten, benötigt er Hilfe. Zuerst kontaktiert er Ricky, Agent 22, und danach aus das junge Hacker-Genie Malcolm. Gemeinsam finden sie heraus, wo Gabs und Raf gefangengehalten werden. Und los geht die Reise ins ferne Alaska. Die Gefahren von Kälte und wilden Tieren können sie kaum meistern. Ihre Rettung ist Tasha, die mit ihrer Familie hier weit abseits der sogenannten Zivilisation lebt. Nach weiteren Verhandlungen erhalten sie von der Familie sogar Hilfe und nun könnte ihr Vorhaben, die Freunde zu befreien, möglicherweise sogar gelingen.

Nach der Lektüre des Chris Ryan Extreme "Schwere Ziele" ist es mal so richtig augenscheinlich geworden, wie sehr der Autor sich für seine Jugendbuchreihe zurückgenommen hat. Wortwahl und Gewaltdarstellungen sind in "Agent 21: Dead end" geradezu minimalistisch. Aber die Spannungsbögen der bisher sechs Bücher sind recht gelungen und der eine oder andere Cliffhanger funktioniert ziemlich gut. Sämtliche Bücher stehen in einem gewissen Zusammenhang, sodass es durchaus von Vorteil wäre, wenn man sie von erstem Buch an liest. Es ist alles enthalten, was man (abgesehen von drastischerer Darstellung von Sprache, Gewalt und Sex) auch in einem seiner Bücher für die ältere Leserschaft erwartet. Verrat, Hinterhalt, Action und einen Helden, der irgendwie doch wieder alles in den Griff bekommt. Und in diesem Buch hat Chris Ryan mich dann etwas überrascht, was den Einsatz bestimmter Figuren angeht. Dass er so konsequent vorgeht, hatte ich nicht auf der Rechnung. Durch die vereinfachte Sprache liest sich das Ganze erst recht ziemlich flott und allzu schwierige Handlungsstränge sind nicht vorhanden, sodass auch keine zu überwindenden Pausen entstehen. Kann auch die Zielgruppe locker in einem Rutsch durchlesen. Ist bewiesen, da der Sohnemann einer Kollegin - der die Bücher nach der Lektüre durch mich erhält - nach ihren Angaben die Dinger regelrecht inhaliert. Netter Zeitvertreib allemal, der rund 330 Seiten dauert.

Keine Kommentare: