Freitag, 23. September 2016

Buchreview "Bodyguard - Im Fadenkreuz" C. Bradford

Chris Bradford. Ash, ein weltweit begehrter Teenie- Star, will gerade zu seiner großen USA-Tournee aufbrechen. Da erhält er einen Drohbrief. Der geheimnisvolle Absender droht Ash mit dem Tod, wenn er die Tournee wirklich antritt. Aber Ashs Manager denkt nicht im Traum daran, vor irgendeinem verrückten Stalker die Waffen zu strecken. Lieber engagiert er die Bodyguard-Organisation. So erhält Connor Reeves' Teamkollegin Charley den Auftrag, Ash zu schützen. Doch der vermeintliche Traumjob entpuppt sich bald als ein Spiel auf Leben und Tod.

Charley ist nach dem Tod ihrer Eltern zu einer Pflegefamilie gebracht worden. Nachdem sie sich anfänglich gut eingelebt hatte, beginnt sie aber bald aufmüpfig zu werden, was sicher auch damit verbunden ist, dass das Ehepaar sehr religiöse Vorstellungen hat und daher all den Dingen, die Jugendlichen Spaß bereiten eher skeptisch gegenüber steht. Ein weiterer Punkt ist, dass sie vor vielen Jahren untätig bei der Entführung ihrer Freundin zusehen musste. Seitdem ist sie verschlossen und bleibt für sich allein, versucht nicht aufzufallen. Doch an einem schönen Tag, der auch eigengestattetes Schulfrei beinhaltete, geschieht etwas, das ihren Plan durchkreuzt. Beim Surfen gibt es plötzlich Hai-Alarm. Doch sie will unbedingt ihre perfekte Welle reiten, während alle anderen flüchten. Bis auf einen Jungen, der nicht schnell genug ist. Der Hai greift ihn an und verletzt ihn, aber Charley riskiert alles und kann den Jungen retten. Danach verschwindet sie, um der Aufmerksamkeit zu entgehen. Doch jemand anders hat sie durchaus bemerkt. Und schon sieht sie sich von einem weißen SUV verfolgt, der mehrfach ihren Weg kreuzt. Dann spricht ein Mann sie an und will sie für eine Agentur anheuern. Die Beschattung war nur ein Test, um ihre Fähigkeit, ihre Umwelt wahrzunehmen zu überprüfen. Nach einigem Zögern sagt sie zu und muss sich bald als Neue in einem Trainingscamp beweisen. Die Ausbildung ist hart, aber sie kann sie meistern. Und so wird sie als Buddyguard zu dem jungen Topmusiker Ash Wild geschickt, der vor seiner US-Tournee Drohbriefe erhalten hat. Natürlich ist sie in diesem Umfeld wieder die Neue, noch dazu nur eine Jugendliche. Auch hier erhält sie bald die Gelegenheit, ihren Nutzen unter Beweis zu stellen. Neben kreischenden Fans, von Wild besessenen Anhängern sind da auch noch die unvermeidlichen Paparazzi, ein Songwriter, der Ash des Plagiats bezichtigt und weitere Verdächtige, die zu immer brutaleren Mitteln greifen, um den Sänger zu töten. Und die Liebe hält natürlich auch Einzug.

"Bodyguard - Im Fadenkreuz" ist der vierte Teil dieser Jugendbuchthriller-Reihe und erzählt diesmal die Geschichte der Charley, Connor Reeves tritt in diesem Buch nicht auf. Ein wenig komplizierter Fall, in dem die Rekrutierung und Ausbildung ein Drittel des Buches einnimmt, aber auch das Drama in Charleys Leben beinhaltet und daher manchmal auch Emotionen beim Leser weckt. Danach geht es dann so richtig los. Briefbomben, an den Spiegel geschmierte Drohungen, versteckte Hinweise in einem aufgenommenen Song und bald auch körperliche Gewalt. Und dazu auch noch Eifersüchteleien von Fans, Fanclub-Leiterinnen und einer Ex von Ash. Viele Verdächtige, viel Tempo, kaum Atempausen. Sicher jetzt kein Kandidat zum Kracher des Jahres für erwachsene Leser auserkoren zu werden, aber im Jugendbereich gibt es neben Chris Ryan kaum noch jemand anderes, der pure Actionkost für junge Leser derart flott schreibt und die Spannung gekonnt aufbaut. Diverse Klischees inklusive. Macht aber nix. Gerade der Krimianteil mit den vielen Verdächtigen, der genug Rätsel aufbaut, dass man die wahren Täter und Bösewichte nicht sofort identifizieren kann, ist ein Gewinn für dieses Buch. Und bei der einen oder anderen Figur wird man vielleicht überrascht, wenn sich herausstellt, dass sie damit zu tun hat - oder eben nicht. Die Charaktere sind ordentlich gezeichnet, der Stil ist locker und leicht zu lesen, sodass auch kaum Längen aufkommen. Kann sicher wieder bei der Zielgruppe punkten, wobei diesmal eindeutig weibliche Leser eher angesprochen werden sollen auf den rund 480 Seiten.

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