Sonntag, 8. Mai 2016

Buchreview "Drake Ramsey: Das Gold der Inka" R. Blake

Russell Blake. Als ein vergessenes Notizbuch Jahrzehnte nach dem Verschwinden von Drake Ramseys Vater im Dschungel des Amazonas auftaucht, entschließt sich Drake, in dessen Fußstapfen zu treten und sich auf die Suche nach dem legendären Schatz der Inka aufzumachen, der in der verlorenen Stadt Paititi versteckt sein soll. Doch er ist nicht allein auf der Suche nach der geheimnisvollen Stadt - sowohl der CIA als auch russische Auftragskiller sind Drake dicht auf den Fersen und auch der Dschungel selbst hält einige Überraschungen für den frisch gebackenen Abenteurer bereit.

Im Prolog wird ein Inka-Schatz von einem Schamanen vor den gierigen Eroberern versteckt, danach im ersten Kapitel und in der Gegenwart eine Frau mit ihrem Wagen in den Abgrund neben der Straße gehetzt. Szenenwechsel zu einem Drake Simmons, der sich seine Dollars als Bounty Hunter verdient. Kautionsflüchtlinge sind sein Job - und er macht ihn gut. Bis auf Ausnahmen. Mal wird er wegen übertriebener Gewaltanwendung angezeigt und in seinem neuesten Fall, bei dem er sich noch dazu von einem Köter beißen lassen muss, kriegt er seinen Mann zwar, aber auf dem Grundstück eines Mannes, der ihm das Betreten nicht erlaubt hatte. Und als sei das nicht genug, wird der Gangster auch noch sauer, weil Drake ihm die Eier mit dem Taser gut durchgeschmort hatte. Ein Fall für seinen Arbeitgeber und der löst es locker: Vier Wochen Sonderurlaub ohne Bezahlung und wenn er viel Glück hat, bekommt Ramsey danach seinen Job wieder. Was soll's, ein paar Kröten hat er ja zurückgelegt. Und dann kam der Anruf. Verdächtig passend zu dem Zeitpunkt, irgendwie unwirklich. Ein Anwalt aus Seattle bietet ihm Flugtickets, zweitausend Dollar und ein Testament,das er eröffnen soll und in dem Drake als Erbe steht. Kommt er hin, ist es gut, lässt er es bleiben geht das Geld an heimatlose Kakerlaken oder so. Also Drake fix dahin und erfährt, dass die Dame, die anfangs neben die Fahrbahn gedrängt wurde, seine Tante war, ihn einige Ersparnisse, eine recht nette Summe aus der Lebensversicherung dazu und einige Geheimnisse vermacht hat. Drake nimmt an und muss feststellen, dass er nicht Simmons heißt, sondern Drake Ramsey, dass sein Vater ein bekannter Schatzsucher war, der auch noch Erfolg hatte, dann aber ermordet wurde, woraufhin sich alle anderen überlebenden Beteiligten mit neuen Identitäten in sämtliche Winde verstreuten. Das mit den neuen Leben ging einfach, weil die CIA geholfen hat. Schließlich waren es ja böse Russen, die Ramseys Vater getötet haben, da konnte die CIA einfach nicht anders. Naja, die Schatzkarte war verloren und so mussten die Dreibuchstabler eben hoffen, dass ein Erbe die Jagd von vorne beginnt. Ramsey sucht erst einmal nach den anderen Partnern seines Vaters und findet Jack samt dessen Tochter. Ihnen eröffnet er, dass er die Schatzkarte in den Unterlagen fand, die ihm der anwalt überreichte und nach dem Schatz zu suchen gedenkt, da sie eh verschwinden müssen. In der Zwischenzeit wurden nämlich der Anwalt und der Ex-Arbeitgeber von Drake umgelegt. Vermutlich Russkies. Und wenn der eher unbedarfte 26-jährige Drake Jack findne konnte, können das andere auch. Die Idee kommt ihnen zu spät, die Häscher stehen schon bewaffnet vor den Toren der Ranch in Texas. Nach einer spektakulären Flucht gelangen sie nach Südamerika, wo sie nach Partnern für die Suche nach der verlorenen Stadt mit den vielen Schätzen Ausschau halten. Sie finden den zwielichtigen Spencer, der liebend gerne einen hohen Vorschuss erhalten würde, bevor er liefert. Man einigt sich und los geht es Richtung Grüne Hölle. Und die hat noch viel zu bieten.

Wer sich einen lockeren Abenteuerroman für die S(tr)andschichten im Urlaub gönnen will, kann mit "Drake Ramsey: Das Gold der Inka" nicht viel falsch machen. Manches ist zwar etwas oberflächlich, wobei da auch die Figuren enthalten sind. Allie, die einen Abschluss für Journalismus und Geologie hat, ist eher eine Nebenfigur, hin und wieder für nutzlose Beiträge wie "Was, wir töten Bambi?" gut, die sie loslässt, als es um Nahrungsmittel geht und man Rehe schießen kann. Teeniegequatsche. So hat eigentlich jede Figur irgendwo versteckt die ahnungslose Seite. Drake handelt derart unvorsichtig und impulsiv, von mangelnden Kenntnissen nicht zu sprechen, dass er beinahe gefährlicher ist, als alles Andere, was noch auf sie zukommt. Was die CIA dann darin zu suchen hat und mit welchen Möglichkeiten sie ausgestattet ist, welche Ränke sie schmiedet, wird ebenso wenig vertieft, wie weitere Punkte. Weg von diesen Kleinigkeiten ist Drake Ramsey der Beginn eines Abenteuers, das zu lesen durchaus Freude machen kann. Wer sich jetzt die kleinen Unzulänglichkeiten nicht zu sehr zu Herzen nimmt, darüber hinweg sieht, bekommt flotte Unterhaltung im Stile eines jungen Indiana Jones der Neuzeit. Und Danke an den Autor - mal keine bösen Nazis. Dafür fiese Russen, mörderische Einheimische, Schatzsuche im düsteren und feucht-heißen (Nein, es ist kein feucht-heißer Sex, denn es ist der ....) Dschungel. Wildes Getier, Amazonasfische, giftige Schlangen, die übliche Romanze mit Zicken (Naja, später kommt das "Z" weg und das "F" schon davor, wird aber eher "Bilitis"-keusch.), zwielichtigen Gestalten, vom Dschungel verborgenen Städten und viel Gold. Wer schon den einen oder anderen derartigen Film sehen durfte/musste, kann sich ungefähr vorstellen, wie es zugeht. Wenig nettes Dschungelpanorama mit bösen Wilden und gierigen Kerlen. Insgesamt eine bunte, nette, recht flotte und unterhaltsame Story über 360 Seiten und mit einer Fortsetzung gesegnet, die im Original "Emerald Buddha" lautet. Und ich werde sie mit wieder greifen als reine Abwechslung zu anderen Genres und locker-leichte Actionkost, die eine feine Sommerlektüre darstellt, obwohl es noch etwas Potential nach oben gibt. Macht doch gespannt auf die Fortsetzung. Vielleicht kann Russell Blake die Lücke schließen, die James Rollins offenließ als er zu seiner Sigma-Force-Reihe überging und mehr zur Masse tendierte.  

Da die Verlagsmitarbeiter für ein Gruppenfoto aus unerfindlichen Gründen nicht zur Verfügung standen - vermutlich, weil ich sie gar nicht kenne -, hiernun ein Bild, wie sie vielleicht aussehen könnten. 

4 Kommentare:

Michael hat gesagt…

Ha, und ich dachte erst, dass seien die Vieltipper vom Festa-Forum ... ;-)

Anonym hat gesagt…

Mmh, das wäre auch ne Alternative, hehe.

Gruß
Harry

Vanessa Celone hat gesagt…

Hi,

kann mir jemand sinnvoll erläutern, was so ein Inka Gold mit dem ursprünglichen Gold der Inka zutun hat?! :-)

Anonym hat gesagt…

Hm, gar nicht so einfach.

Das im Buch macht dich reich, das andere arm.

Gruß
Harry