Donnerstag, 23. April 2015

Buchreview "Tom Clancy's Ghost Recon" D. Michaels

David Michaels. Die Special Forces der US-Army sind für ihre hochspezialisierte Ausbildung und ihren Mut hinter feindlichen Linien bekannt. Doch innerhalb ihrer Reihen gibt es eine Einheit, die sogar noch geheimer und tödlicher agiert. Die Mitglieder dieses Trupps gehören zu den besten Sondereinsatzkräften der Welt und werden Ghosts genannt – Geister. Captain Scott Mitchell und sein Ghost-Team infiltrieren die Ostküste Chinas, um eine radikale, umstürzlerische Organisation mit dem Codenamen »Frühlingstiger« aufzuspüren und zu zerschlagen. Diese Gruppe abtrünniger chinesischer Militärführer plant, die Macht über Taiwan an sich zu reißen und zwischen China und den USA einen Krieg um die Vorherrschaft im Pazifik zu entfesseln. Als Mitchell jedoch erkannt, dass ein alter Erzfeind den Verschwörern zur Seite steht, wird der Versuch, den 3. Weltkrieg zu verhindern, mit einem Mal zu etwas ganz Persönlichem.

Scott Mitchell befindet sich auf den Philippinen - genauer auf der Insel Basilan. Dort sollen sie gegen eine einheimische Terroristengruppe vorgehen. Gemeinsam mit Philippinos und einer Truppe aus Taiwan. Sie geraten in eine Falle, bei der Mitchell und zwei seiner Leute überleben können, der Rest geht drauf. Während die Philippinos in den Kampf helfend eingreifen wollen, hält der Taiwanese seine Leute zurück, da er sie nicht für die Amerikaner verheizen will. Während Mitchell in seiner Heimat belobigt wird, entlässt man den Taiwanesen aus der Armee. Der will nun nach China überlaufen und bastelt an einem Plan. Indes rückt Mitchell nach Wasiristan aus, um dort gefangene Kameraden und CIA-Leute aus der Gefangenschaft der Terroristen zu befreien. Der Plan misslingt fast, weil die Aufklärung verpennt hat, dass der Pfad für den Rückweg auch von den Waffenlieferanten der Terroristen genutzt wird. Prompt begegnen sich die Trupps und es kommt zum Gefecht. Doch auch diesmal kommt Mitchell aus der Bredouille. Zuvor hat es Fang in die Olympia-Mannschaft für die Spiele in Peking geschafft und tritt dort für sein Land Taiwan an. Dass er dafür einen Sportskameraden ermorden musste, dem eigentlich der Platz zugestanden hätte, ficht ihn wenig an. In Peking freundet er sich mit einem Chinesen an und läuft über. Gemeinsam tüfteln sie an einem Plan, Taiwan wieder dem chinesischen Festland anzugliedern. Die Amerikaner haben Spione vor Ort und ihnen ist klar - wenn dieser Plan gelingen sollte, ist ein neuer Weltkrieg unvermeidlich. Daher werden Mitchell, mittlerweile Captain, und seine Leute eingeschleust, um die Rädelsführer zu eliminieren. Und dort sieht Mitchell seinen alten Feind Fang wieder.

Zum Vergleich mit dem dazugehörigen Game kann ich nichts sagen, da ich es nicht kenne. Das Buch ist eigentlich eine Story, die man aus etlichen Filmen gerade so um die Zeit der Jahrtausendwende aus der Nu Image-Schmiede kennt. B-Filme wie "Operation Delta Force" usw. haben die US-Sondereinsatzkräfte und ihre Anführer als Helden der Nation gefeiert. Der Ablauf ist auch im Buch ähnlich. Einsatz, Heimat, Training, Beförderung, Loblied, letzter, entscheidender Einsatz, in dem alles wunschgemäß geregelt wird. An Action mangelt es nicht, Kameradschaft wird großgeschrieben und der böse Feind ist wie bei Tom Clancy und seinen Vertragschreibern gewohnt heimtückisch, brutal, böse und dennoch feige. Eigentlich eine Werbeveranstaltung für die US-Militäreinheiten weltweit. Helden USA eben. Einseitig, undifferenziert, typisch für ähnliche Ware aus "Gottes eigenem Land". Einfach einer dieser Technothriller, die versiert mit den unterschiedlichen Waffengattungen spielen, die Moral der Truppe hervorheben und den Feind in einer simpel erzählten Geschichte flott und mit unverhohlener Freude auseinandernehmen. Was unverborgen bleibt, ist, dass der eine oder andere Kämpfer für amerikanische Gerechtigkeit gar nicht mehr ins Feld dürfte, weil er ordentlich einen an der Klatsche hat (Die Scharfschützin, die in Gedanken ständig Kommentare ihrer auf sie neidischen Bürder hört usw.). Man könnte auch sagen "Seal Team drei, mit Spaß dabei". Wie gesagt, man muss solche erzkonservativen Auswüchse verdrängen, dann bekommt man unterhaltsame Action geboten, die man aus so vielen Büchern kennt, die unter dem Namen Tom Clancy vermarktet wurden.

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