Sonntag, 15. Februar 2015

Buchreview "Das Reich der Zombies" I. McKinnon

Iain McKinnon. Ich bin Sarah. Zusammen mit Nathan und einigen anderen Überlebenden habe ich mich in einem alten Lagerhaus verbarrikadiert, während um uns herum faulende Kadaver durch die Überreste der Stadt streifen. Uns gehen langsam die Vorräte aus. Jetzt stehen wir vor der Wahl: Verhungern oder rausgehen und gegen die Untoten kämpfen? Hilf uns! Mir ist noch eine andere Alternative eingefallen: Selbstmord. Aber als ich dann auf dem Dach stand und mich runterstürzen wollte, sah ich einen Hubschrauber. Bringt er die Rettung oder reitet er uns nur noch tiefer in die Scheiße? 

Da hat es die kleine Gruppe um Sarah (Nathan + Jennifer) tatsächlich aus ihrem Schlupfwinkel heraus zu dem Helikopter geschafft, der sie vielleicht retten kann, da geraten sie vom Regen in die Traufe. Mal abgesehen davon, dass drei Soldaten zurückbleiben, damit die Neulinge an Bord bleiben können, ist die Situation auf dem neuen Domizil, einem alten Frachtschiff, auch nicht gerade rosig. Idris, der Pilot, tankt schon seinen Hubschrauber auf, um mit Waffen zurück zu seinen Kameraden zu fliegen, um sie aus dieser Hölle herauszuholen, während Bates bei den Geretteten bleibt. Die werden von den Doktoren an Bord erst intensiv untersucht, bevor man sie sich frei an Deck bewegen lässt. Einer der Ärzte forscht an einem Serum, das die weitere Ausbreitung der Infektion bei den wenigen Millionen überlebenden Menschen verhindern soll. Als ein Sturm angekündigt wird, verbietet der Anführer der Soldaten Idris an Land zu fliegen und seine Freunde zu holen. Ficht diesen nicht groß an. In einem unbewachten Augenblick fliegt er mit dem Heli los. Vielleicht sein Glück, denn bald bricht die Infektionskatastrophe über das Schiff herein. Wieso es passiert, bleibt aber eine reine Spekulation. Am Ende eines Gemetzels können sich nur Sarah, Bates und einige wenige andere inklusive Nathan und Jennifer in ein Rettungsboot absetzen. Dann sehen sie Idris und den Heli zurückkommen.

"Das Reich der Zombies" lag erst einmal auf Halde, weil ich auf die angekündigte Fortsetzung warten wollte. Nach der Meldung, dass diese aus verlagsinternen Gründen gar nicht erscheinen wird, hab ich das Buch schlicht dem Vergessen anheimgegeben. Da lag es nun sinnlos in meinem SuB vergraben und nahm schlicht Platz weg. Genau das war denn auch der Grund, dass ich es endlich angegangen bin. Der Schreibstil von Iain McKinnon ist von einfacherer Natur, was dem Tempo zumindest zeitweise entgegenkommt. Ausgebremst werden die Story und ihr Fluss durch einige etwas langatmig geratene Erklärungen zur Infektion und deren Verhinderung, während die Geschichte um den Zeitpunkt des Ausbruchs und die entsprechenden Folgen zwar kurz erwähnt, aber nicht ausführlich behandelt werden. Und irgendwie ist das Konstrukt nach dem Eintreffen auf dem Schiff auch vorhersehbar. Auf beeingten bzw. begrenztem Raum zusammengepferchte Gruppe in einem Zombie-Roman - da muss ja einer Mist bauen, um die Sache wieder in blutrünstige Fahrt zu bringen. Ab dem Zeitpunkt greift dann aber auch wieder der Actionaspekt. Insgesamt alles schon dagewesen: einige Militärs, ein paar Gerettete, viele Missgeschicke, bisher nicht intensiv spezifizierte Charaktere in einem stellenweise flotten und unterhaltsamen Roman. Einige Mängel wie die lasche Charakterisierung oder die Hinweise auf die Zeit vor der Katastrophe könnten in den geplanten weiteren Teilen möglicherweise zur Sprache gekommen sein, was wir aber wohl nie erfahren werden. So bleibt ein Zombiemärchen, das sich kaum von den vielen anderen auf dem Markt abhebt, aber auch nicht weniger drauf hat. Leider ist eben mit diesem FETTEN Cliffhanger Schluss. Ich hätte gerne weitergelesen, da ich das Zeugs einfach mag.

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