Dienstag, 23. Dezember 2014

Buchreview "Dumm gelaufen"

Jason Starr. Mickey Prada ist ein netter Junge. Weil er sich um seinen kranken Vater kümmert, hat er sein Studium um ein Jahr verschoben. In der Zwischenzeit arbeitet er in Brooklyn in einem Fischgeschäft. Gerade hat er ein hübsches Mädchen kennengelernt. Aber Mickey hat ein Problem. Ein Kunde im Laden, Angelo Santoro bittet Mickey hin und wieder, Sportwetten für ihn abzuschließen. Angelo verliert jedes Mal, und bald wird sein Pech auch zu dem von Mickey. Jetzt ist der Buchmacher hinter Mickey her, und anstatt seine Schulden zu begleichen, hält Angelo ihm seine Knarre vor die Nase. Als Mickeys bester Freund Chris einen todsicheren Plan hat, um ein bisschen Kohle zu machen, steigt Mickey mit ein. Doch todsichere Pläne können tödlich enden.

Mickey macht seinen Job, kümmert sich um seinen Dad und hält sich aus allem raus. Bis dieser Angelo im Fischgeschäft auftaucht und ihn mit diffusen Drohungen dazu bringt, für ihn zu wetten. Nachdem er einige Male verloren hat, Angelo sich weigert zu zahlen und meint, wenn Mickey nicht spurt, würde er La Famiglia beleidigen, was er sicher nicht auf sich nehmen wolle. Also wettet Mickey weiter - und verliert weiter. In seiner Verzweiflung geht er an seine Ersparnisse, die eigentlich für seine Zukunft gedacht waren. Doch damit ist es nicht getan, das Geld reicht nur für die Hälfte seiner Schulden. Als Glücksfall erweist sich jedoch Rhonda. Er verliebt sich sofort in das Mädchen und auch sie scheint seine Gefühle zu erwidern. Doch da ist das leidige Problem mit dem Geld. Rhonda ist aus sogenanntem Guten Hause, während er ein armer Schlucker ist, der zudem seine College-Geld gerade für einen Gauner verballert hat. Da kommt ihm sein bester Kumpel Chris mit einer Idee. Er und zwei weitere Compadres aus der Bowlingmannschaft  - Filippo und Ralph - wollen Filippos Onkel die Bude in einer feudalen Gegend ausräumen. Angeblich leicht verdientes Geld. Nach kurzem Zögern willigt Mickey ein. Und muss dann miterleben, wie sein Freund Chris erschossen wird. Zusammen mit Ralph und Filippo lässt er die Leiche verschwinden, tilgt die Spuren vom Bruch. Doch damit nicht genug: Rhonda schießt ihn ab und während er sie fast schon stalkt und seinen demenzkranken Vater allein lässt, spaziert dieser auf den Highway und wird überfahren. Um an Geld zu kommen, bedient er sich an den Einnahmen seines Chefs im Fischgeschäft - eine Aktion, die sein Kollege Charlie schon seit Monaten durchzieht. Aber erwischt wird Mickey. Jetzt hat er die Bullen am Hals und gerät auchins Fadenkreuz der Ermittlungen um den Tod von Chris, den  man mittlerweile im Hudson treibend gefunden hatte.

"Dumm gelaufen" könnte auch als "Strunzblöd in Brooklyn" betitelt sein. Alles was Mickey mit der Zeit verzapft, ist dermaßen dämlich, dass man schon bald das Mitfiebern mit dem armen und gebeutelten Kerl einstellt. Sämtliche Entscheidungen sind grundfalsch und seine Leichtgläubigkeit verwundert dann doch den geneigten Leser. Man kann sich zwar recht gut die Zeit des damaligen New York vor Augen führen (besonders wenn man schon etliche Filme aus dieser Zeit gesichtet hat), aber deswegen kommt leider auch keine Spannung auf. Der Stil von Starr lässt seine Geschichte zwar recht flott an einem vorbeiziehen, aber eben auch nur das. Kurzweilig, aber nur eine bessere Strandlektüre, in welcher der Autor seinen Protagonisten mächtig leiden lässt, aber auch blöd aussehen lässt. Daran ändern dann auch die Wendungen nichts mehr, die Jason Starr zum Ende hin anbietet. Nettes Geplänkel mit teilweise unglaubwürdigem Szenario, das den Leser nicht wirklich vom Hocker reißt. Ich hab von Starr vorerst genug.

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