Freitag, 31. Oktober 2014

Buchreview "Maze Runner - Die Auserwählten 2 - In der Brandwüste" J. Dashner

James Dashner. Thomas und die anderen Auserwählten haben endlich aus dem grausamen Labyrinth herausgefunden. Aber jetzt warten sengende Hitze, verbranntes Land und ein tödlicher Virus auf sie. Zwei Wochen haben sie, um die Brandwüste zu durchqueren, sonst sind sie verloren. Dabei wird ihnen alles abverlangt, sogar ihre Menschlichkeit. Doch dazu ist Thomas nicht bereit.

Thomas und seine Freunde sind nach der Rettung aus dem Labyrinth verpflegt und untergebracht worden. Thomas unterhält sich in der Nacht noch telepathisch mit Teresa, die von ihnen abgesondert wurde, als der Kontakt abrupt abbricht. Dafür tauchen vor den Fenstern finstere Gestalten auf, die Cranks genannt werden und die anscheinend vollkommen irre sind. Die Gruppe will den Schlafsaal verlassen, doch sie sind eingeschlossen. Sie können aber den Zugang aufbrechen und finden ihre Retter allesamt erhängt vor. Nun starten sie eine Suche nach Teresa, die sie zu einem unverschlossenen Raum führt, an dessen Tür das Schild "Teresa - Verräterin" angebracht ist. Sie verschaffen sich Zutritt, finden dort zu ihrem Erstaunen aber einen Jungen vor, der sich Aris nennt. Thomas misstraut ihm sofort. Dennoch hört er sich dessen Geschichte an. Aris hat das Gleiche durchgemacht wie sie, nur dass er als einziger Junge bei einer Gruppe Mädchen gelandet sein will. Ebenso soll er die Möglichkeit gehabt haben, sich mit einer von ihnen telepathisch zu verständigen. Von Teresa aber weiß er nichts. Nach weiteren unerklärlichen Vorfällen beschließen die Jungen, den Komplex zu verlassen. Dazu müssen sie durch einen Tunnel, wo sie von unheimlichen Dingern angegriffen werden und einige Mitglieder des Teams verlieren und einen Verletzten mit sich nehmen müssen. Als sie endlich eine Luke nach draußen finden, stellen sie entsetzt fest, dass sie in einer Wüste mit höllischen Temperaturen sind. Und ihnen wird auf die gewohnte Art mitgeteilt, dass ihre Aufgabe darin besteht, diese Wüste inm zehn Tagen zu durchqueren, wo sie einen sicheren Hafen erreichen würden, in dem man sie alle von dem Virus "Der Brand" heilen würde. So beginnt eine Odyssee durch glutheißes verbranntes Land, das von Gewittern der heftigsten Art heimgesucht wird und die sie in eine Geisterstadt führt, die nicht so unbewohnt ist, wie es den äußeren Anschein hat. sie werden von einer Gruppe festgenommen, die isch die Cranks nennt. Ihr Anführer teilt ihnen mit, dass seine Leute noch nicht so erkrankt sind, dass sie den Verstand verlieren, dies aber im Laufe der Zeit unweigerlich passieren wird. Um alle zu retten, bietet Tom dem Anführer Jorge und dem Mädchen Brenda an, sie mit in den sicheren Hafen und zur Heilung zu nehmen.

"In der Brandwüste" schließt direkt an den Vorgänger "Im Labyrinth" an und sorgt mit neuen Rätseln für weitere Spannung bei den Protagonisten und die pure Neugier Beim Leser. Auch wenn man den größeren Sinn des Ganzen als Konsument schon in einem kleinen Rahmen erkennen kann, bleibt noch genug an unheimlichen Vorkommnissen, um die Story flüssig am Laufen zu halten und keineswegs durch zähe Formulierungen über Vorgänge, die sofort ersichtlich sind, gelangweilt zu werden. James Dashner hält das Tempo hoch und für ein gelöstes Problem tauchen zwei neue wieder auf. So bleibt alles in Schwung und die Wendungen, die wirklich keine Raritäten in dieser Geschichte sind, geben dem Ganzen seinen eigenen Reiz. Denn nach einigen Geschehnissen, die durchaus gewisse Härten enthalten und für ein Jugendbuch doch schon recht drastisch sind, geht es hier nicht nur ums Überleben der Lichter und ihrer neuen Gefährten, sondern auch um Vertrauen. Gerade für Thomas wird es schwierig, den Überblick zu behalten. Die Handlungen vieler seiner Freunde oder vermeintlichen Kumpels machen keinen Sinn, wirken wie Verrat. Da läuft man in einen Hinterhalt, da wird Thomas entführt und dann soll er das alles für einen groß angelegten Plan der Leiter der Forschungsgruppe ANGST halten? Selbst seiner Teresa ist er sich nicht mehr sicher. Doch zugunsten des Tempos hat der Autor die Charakterzeichnung der meisten Beteiligten auf ein Minimum beschränkt. Gerade so, als wären sie für den Fortgang der Geschehnisse bestenfalls als Opfer von Bedeutung. Die gesamte Atmosphäre weist weiterhin einen düsteren Grundton auf, Dashner geizt nicht mit Action, lässt aber auch emotionalen Momenten ihren Raum. Gerade bei diesen ist es noch auffällig, dass man hier ein Young Adult-Buch vor sich hat, während einige Teile dieses Abenteuers den Eindruck erwecken, es sei eine Erwachsenenlektüre, wären da nicht die Kids. Leichter Stil, lesefreundlich formuliert und ausgearbeitet, dennoch in den vielen Rätseln einigermaßen komplex. Auf viele Antworten tauchen neue Fragen auf und natürlich muss der dritte Teil mit einem Cliffhanger vorbereitet werden. Ordentliche Lektüre, wenn man als Erwachsener, der sich schon durch etliche Genres und Gräuel bzw. Action durchgearbeitet hat, die Messlatte nicht zu hoch legt. Für die Zielgruppe aber ist "In der Brandwüste" ein Muss.

Keine Kommentare: