Mittwoch, 14. Mai 2014

Buchreview "Komm in die Dunkelheit" D. I. Russell

Daniel I. Russell. Mario Fulcinni: jung, erfolgreich, gut aussehend. Im Laufe seiner Karriere hgat er mehr Ausschweifungen genossen, als jeder römische Imperator. Frauen, Parties, Drogen - doch er will mehr. Und genau dies verspricht jene geheimnisvolle Soiree - eine Erfahrung, die sein Leben verändern wird! Zitternd und dem strömenden Regen ausgesetzt erreicht er das "Metus-Haus". Sein Empfang: ein pausbäckiger, älterer Gentleman. Es ist Worth. Marios Gastgeber für den Abend. Und die Tour beginnt. Ein Labyrinth aus heimtückischen Fallen und unheimlichen Geschöpfen erwartet ihn bereits.

Fulcinni, seines Zeichens erfolgreicher Pornodarsteller mit Markenzeichen, fühlt sich von der Gesellschaft im "Metus-Haus" nicht gerade gepackt. Nur ein großer Raum voll langweiliger Spacken, die es mit ihm niemals aufnehmen könnten. Er will gerade wieder gehen, da er für sein gutes Geld, das er als Eintritt in diesen vorgeblich exklusiven Club gezahlt hat, wohl nichts an Gegenwert erhalten wird, als Kerry auftaucht. Hinreißend schön und begierig auf die sie erwartenden Abenteuer. Nach einigem Zögern schließt sich Mario ihr und dem Gastgeber an. Sie gehen durch die Flure des Hauses und erkunden einige Zimmer. In einem Raum erwartet sie eine Überraschung, die sie unbedingt ausprobieren müssen. Durch ein Loch in der Wand soll Mario seinen erigierten Schwanz stecken und warten was passiert. Schnell stellt er fest, dass sich auf der anderen Seite Lippen an seinem Dödel zu schaffen machen, seine Vorstellungskraft gaukelt ihm Bilder vor und als es zum Ende kommt, ist er bereit für weitere Wagnisse. Als Nächste wird Kerry in einem Zimmer mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Es ist eingerichtet wie das Zimmer in ihrem früheren Zuhause als sie noch bei Muttern wohnte, die nach einem Schlaganfall auf Hilfe angewiesen war. Doch sie neigte auch zur Tyrannei. Das muss Kerry noch einmal durchleben. Mario ahnt, dass ihn etwas Ähnliches erwartet - und prompt kommt es so. Er sieht seinen Vater, den er einst bei der Polizei wegen Belästigung angezeigt hatte, da der als Mario noch jünger war (um die 18 herum) immer zu ihm ins Bett stieg. Worth sagt, dass er seinem Vater nun vergeben kann oder ihn foltern soll. Vergeben will Mario aber nicht. Nächster Raum, nächste Prüfung, Kerry. Sie bekommt die Wahl, einen von drei Menschen zu töten und die anderen beiden zu retten. Nach dieser grauenvollen Aufgabe fliehen sie und Mario in die sich anscheinend ständig verändernden Katakomben des Hauses und müssen sich ihren Ängsten und auch diversen Kreaturen stellen.

"Komm in die Dunkelheit" wirkte auf mich anfangs enttäuschend, da sich ja mal so gar nchts ereignete, das mit der Inhaltsangabe hinsichtlich heimtückischen Fallen und unheimlichen Geschöpfen zu tun hatte. Die Hauptfigur erwies sich als großspuriger Kotzbrocken und seine Art im Umgang mit Worth oder anderen Personen verstärkte den Eindruck noch. Erst nach und nach entwickelte sich ein Psychospielchen um Ängste und schlechtem Gewissen. Unentschuldbare Vergehen aus der Vergangenheit kamen ans Tageslicht. Und so nach und nach steigerte sich auch das Tempo. Kamen wirklich fiese Prüfungen auf die beiden zu. Da sind tatsächlich Anleihen aus "SAW" zu erkennen (hätten gerne ein paar mehr sein können). Und auf der Flucht durch die Gänge des Hauses erlebt "Super"-Mario die eine oder andere Überraschung. doch eine Läuterung bewirken sie bei ihm nicht. Russell spielt mit den Ängsten und dem Gewissen seiner Figuren, lässt sie ihre Taten von früher durchleben und gibt ihnen sogar die Chance auf eine Art Wiedergutmachung. Das Alles wird eingewoben in eine nach gewisser Anlaufzeit recht spannend und manchmal auch brutal-eklige (Ich sag nur Baby, obwohl der Autor hier das meiste der Phantasie des Lesers überlässt) Story, die immer schneller wird, neue und andersartige Bedrohungen aufzuweisen hat. "Komm in die Dunkelheit" ist schaurig-düster, flott, manchmal hart (ohne an die "Kracher" aus dem Festa-Verlag heranzureichen) und in einem lockeren und leicht konsumierbaren Stil verfasst. Wem die Werke der Großverlage zu lasch sind, wer sich aber auch nicht an die Schlachtfeste des vorher genannten Verlages rantraut, ist hier sicher richtig. Hat mir etwas besser gefallen als der Vorgänger und die Fehlerquote war fast gen Null reduziert.

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