Mittwoch, 28. Mai 2014

Buchreview "58 Minuten Angst" Vorlage für "Stirb langsam 2"

Walter Wager. Flughafen New York: Sie haben sämtliche elektronischen Systeme lahmgelegt, um sieben Gefangene freizupressen. Lieutenant Malone kennt den Drahtzieher des unternehmens: Willy Straub, internationaler Gangster ohne Skrupel. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit - denn die Maschine, die vollbesetzt über dem Airport kreist, hat nur noch Sprit für 58 Minuten.

 21.12., Weihnachten steht vor der Tür, der Schneefall ist heftig und man erwartet nicht unbedingt Tätigkeiten im Freien. Dennoch bringen Männer an diversen Stellen Sprengbomben an. Zwei Polizisten in einem Streifenwagen, die dem vermeintlich liegengebliebenen Autofahrer helfen wollen, werden brutal niedergemäht. Indes ist Captain Frank Malone, Leiter der Antiterror-Einheit der Polizei von New York am Flughafen, um seine kleine Tochter abzuholen, die aus Miami von seiner Ex kommt, um das Fest bei ihm zu verbringen. Vor Ort sieht er, dass wohl eine Polizeiaktion gegen Drogenschmuggler im Gange ist, denn er erkennt die getarnten Beamten sofort. Und die Flughafenpolizei rechnet mit einer unangekündigten Übung zur Sicherheit des Standortes. Deren Chef nimmt Malone mit in die Kabine, wie der Raum mit den Fluglotsen und dem techischen Equipment genannt wird. Mal abgesehen davon, dass er dort eine frühere Geliebte trifft und die Sache leicht peinlich wird, ist er auch anwesend, als der Anruf von einem Mann kommt, der sich Nummer Eins nennt. Er warnt vor den Konsequenzen, wenn nicht sieben Gefangene linke Terroristen freigelassen wwerden. Und er gibt auch sofort eine Kostprobe seines rücksichtslosen Plans. Malone weiß, dass er handeln muss. Nicht nur wegen der vielen Menschen in den ganzen Flugzeugen, die drei blockierten Großflughäfen im Raum New York (Newark, La Guardia und JFK) anfliegen wollen, sondern auch, weil in einem davon seine Tochter sitzt. Fieberhaft versuchen die Männer, dem Täter auf die Spur zu kommen. 

Hollywood hat sich der Story schnell angenommen (Das war zu Zeiten, als nicht jeder seelenlose Quatsch schnell als Drehbuch runtergeschludert wurde, sondern man noch richtige Geschichten als Grundlage für die Filme nahm) und ein Drehbuch verfassen lassen, das man für den Film "Stirb langsam 2" verwendete. Im Gegensatz zu dem Roman von Richard Thorp wurden hier aber wirklich nur einige wesentliche Elemente für den Film genutzt und dann eine komplexere und actionreichere Story drum herum platziert. Selten, aber wahr: der Film ist gelungener als das Buch.Kennt man zuvor den Film, hat "58 Minuten Angst" nicht mehr wirklich viel zu bieten. Es ist schon bezeichnend, wenn die Filmfiguren mehr Tiefgang und Charakter haben als jene in der Vorlage. Dazu kommt, dass dieser Fall eigentlich nur für einen normalen Thriller mit knappen Worten reicht, der nichts von der Spannung und der Hektik einer derartigen Situation erkennen lässt. Da hat der Autor irgendwie sein erdachtes Szenario nach einer Checkliste abgearbeitet und das Ganze nicht weiter mit viel Aktion oder Emotion ummantelt. Karger Thriller, der gegen Ende zwar deutlich an Tempo gewinnt, aber bei Weitem weder in der Atmosphäre noch der Action auch nur annähernd an den Film herankommt. Ein paar bekannte Klischees eingebaut, nen bösen Terroristen mit Helferlein und nem scheinbar unfehlbaren Plan, der viel zu schnell aufgedeckt wird und ein Protagonist, der die möglicherweise erwartete coole Härte nur in einem Dialog zum Ausklang des Happy Ends aufkommen lässt, machen den Roman ohne Filmkenntnis zu einem One-Timer. Brauchbar, halbwegs ordentlich, aber mehr nicht. Mit Filmkenntnis ist er eine Enttäuschung, die hohe Erwartungshaltung erhält im Gegensatz zu dem Buch von Richard Thorp einen schweren Dämpfer. War demzufolge nicht so der Bringer. Ach ja, der Umschlagtext bezeichnet Malone als Lieutenant, im Buch aber ist er Captain.

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