Montag, 17. März 2014

Buchreview "Wüstenfeuer" C. Cussler, D. Cussler

Clive und Dirk Cussler. Dirk Pitt wollte in Istanbul eigentlich nur Urlaub machen – und gerät in einen Sumpf aus tödlichen Intrigen, Geheimdienstverschwörungen und Verrat. Denn der skrupellose Politiker Battal hat Terroristen angeheuert, die Schrecken und Panik in der Türkei verbreiten, damit er mit seinen Hassparolen die nächsten Wahlen für sich entscheiden kann. Nur Dirk Pitt kann Battals mörderischen Plan noch stoppen, bevor der die ganze Welt in Brand steckt. Doch zunächst muss er ein Rätsel aus fernster Vergangenheit lösen.

Während Dirk sr. mit Loren einen Freund aufsucht, um mit ihm über einen seiner Funde zu sprechen, wird nebenan von Verbrechern eine Reliquie gestohlen. Dirk macht sich an die Verfolgung, kann die Gangster aber nicht stellen. Was er nicht weiß, ist, dass die Aktion den Westlern in die Schuhe geschoben werden soll, damit diese für den Frevel verantwortlich gemacht werden und bei Neuwahlen in der Türkei islamische Hardliner an die Macht kommen. In Israel nimmt Dirk jr. an Ausgrabungen teil, gräbt nebenbei eine Archäologin an und muss feststellen, dass auch hier rücksichtslose Diebe ihr Unwesen treiben. Nach und nach kommen sie zusammen mit ihren Freunden und Mitarbeitern dem eigentlichen Grund der Aktion auf die Spur, können diverse Anschläge verhindern und müssen sich mit einigen der übelsten Schurken herumschlagen.

Super-Dirk-Doppel. Clive Cussler bleibt seinem Muster treu, legt die Schablone auf und los geht es mit der wilden Hatz. Natürlich sind bei einem Cussler-Roman die Seiten klar abgegrenzt. Hier die Dirks und ihr Gefolge, alle superklug, extrem gutaussehend, die Weibsen liegen ihnen zu Füßen wie dereinst James Bond (bevor den die political correctness eingeholt hat) und tapfer bis zum Äußersten. Dort die Bösewichter, die nicht sonderlich clever sind, dafür aber unheimlich gemein und niemals mit positiven Eigenschaften ausgestattet. Alles wie gewohnt. Nachdem ich mich jetzt einige Jahre lang außer mit der Cabrillo-Reihe von Jack DuBrul (der weitaus beste seiner Lohnschreiber) nicht mehr mit den Büchern von Clive Cussler befasst habe, da das ständige Einerlei seiner eigenen sowie der Auftragsarbeiten doch mit der Zeit langweilig wurde, nun also "Wüstensturm". Nach einer Schlaftablette wie "Inferno" von Dan Brown ist der Mix aus etwas Fakt und viel Fiktion vom Altmeister schon fast eine wohltuende Abwechslung gewesen. Weitaus temporeicher als der genannte Konkurrent kann er den Leser faszinieren. Dass aus Clive Cussler nie ein großer Poet werden wird, dürfte jedem, der sich schon an eines seiner Werke gewagt hat, wissen. Er liefert eine solide, actionreiche Unterhaltung ab, die kaum Längen aufweist und gradlinig vorangeht. Natürlich hat er es sich auch nicht nehmenlassen, im Hitchcock-Stil ein Cussler-Cameo einzubauen. Leichte, unterhaltende Kost, die keinerlei Anspruch auf literarische Weihen erhebt. Obwohl sehr eindimensional für zwischendurch kein Fehlgriff.

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