Mittwoch, 5. März 2014

Buchreview "Driver 2" J. Sallis

James Sallis. Paul West alias Driver hat sich unsichtbar gemacht. Ist aus Los Angeles verschwunden und nach Phoenix geflohen. In die staubige Wüste. Sieben Jahre sind vergangen, seit mehrere Leute für eine Tasche mit gestohlenem Geld draufgegangen sind. Doch Drivers Feinde haben ihn nicht vergessen. Wenn er überleben will, muss er sich seiner Vergangenheit stellen.

Unerwartet und wie aus heiterem Himmel wird Driver von zwei Typen attackiert. Er kann sie beide platt machen, doch seine Begleiterin wird bei der Auseinandersetzung erschossen. Nun liegt ihm daran, die Auftraggeber der beiden Kerle zu finden, denn dass es Mietkiller waren, die hinter ihm her sind, steht außer Zweifel. Er kontaktiert Felix, der ihm Informationen verschaffen soll. Während der Wartezeit liegt Driver unter einem Ford Fairlane und rüstet ihn nach eigenem Gutdünken auf. Nach und nach kristallisieren sich Figuren heraus, die mit dem Anschalg auf sein Leben zu tun haben dürften und Driver geht den Weg zurück. Vom Killerpärchen, zum Handlanger, zum Geldüberbringer bis hin zum Mann hinter der ganzen Sache. Und muss Überraschendes erfahren.

"Driver 2" ist stilistisch so karg wie die Wüste, in der die Handlung spielt. Da gibt es keinen sinnfreien Firlefanz, um überflüssiges Randgeschehen zu beschreiben, da wird kein Wort zuviel verloren. Der Driver ist ein Mann ohne Geschichte, eine Figur wie ein Westernheld, als Clint Eastwood dereinst in seinen Itlaowestern einfach auftauchte und nach Verrichtetem wieder verschwand. Nur ganz kurz wird etwas zu Drivers Vergangenheit, Kindheit erwähnt, mehr erfährt man über ihn nicht. Die Dialoge sind kurz, trocken und lakonisch, mit dem einen oder anderen Oneliner versehen. Bei der Jagd nach den Hintermännern blitzt wie im ersten Buch sowie im Film kurz aber heftig die Gewalt aus, ohne zum Selbstzweck zelebriert zu werden. Und ja, die Auflösung ist nicht so simpel und spanungsfrei, wie sich der eine oder andere Rezensent zu äußern pflegte und auch noch eher lächerliche Vergleiche mit "Transporter" oder "Fast and the furious" heranziehen musste, da wird dem Driver doch eine Überraschung geboten, die aber an seinem weiteren Weg nichts ändern wird. Denn wie lauten die letzten Worte des Buches? "Er fuhr." Und es wurde die Möglichkeit offen gehalten, dem Driver einen dritten Auftritt zu gönnen. Auch wenn es schon mehrfach dementiert wurde, eine Verfilmung von "Driver 2" würde ich mir garantiert ansehen und wäre auch wünschenswert abseits dieser Blockbusterklischeeansammlung "Fast and the Furious 1 -?".

Keine Kommentare: