Freitag, 14. März 2014

Buchreview "Auferstanden" R. Doetsch

Richard Doetsch. Als der New Yorker Staatsanwalt Jack Keeler aufwacht, fehlt ihm jede Erinnerung. Sein Körper ist mit Wunden übersät, und ein Blick in die Zeitung verwirrt ihn vollends: Er und seine Frau Mia sollen bei einem Autounfall ums Leben gekommen sein. Doch dann erhält er einen mysteriösen Anruf: Mia wurde entführt - von einem Mann, der kurz zuvor hingerichtet wurde. Als Lösegeld fordert dieser die Herausgabe von Beweisen zu einem Mordfall. Jack bleibt nur wenig Zeit, das Leben seiner Frau zu retten. Eine fieberhafte Jagd beginnt: nach Jacks Erinnerungen - und einem Mann der eigentlich tot sein müsste.

Nach dem Erwachen und dem Erkennen, dass etwas nicht mit ihm stimmt sowie dem Blick in die Zeitung und dem Aufnehmen der schrecklichen Nachricht, grübelt Keeler nach, was denn um Himmels Willen passiert ist. Nach und nach kommen Erinnerungsfetzen zurück. Nach einer Feier bei Jacks Schwiegervater fuhr das Ehepaar zurück Richtung eigene Wohnung, wurde aber dabei verfolgt. Starker Regen trübt die sicht, die Brücke über den Fluss ist glatt und die Verfolger drängen sie ab. Dann holen sie Jack und Mia aus dem Auto und wollen von Mia wissen, wo die Kassette sei. Mia leugnet, von der Kassette zu wissen. Also wird sie kurzerhand in den Kofferraum des Wagens der Verfolger gesteckt, während man Jack eine überzieht und ihn dann mitsamt Wagen von der Brücke stürzen lässt. Ab da ist Fine mit der Erinnerung. Woher die Schusswunde kommt und besonders, wer sie behandelt und genäht hat, was es mit dem Tattoo auf seinem Arm auf sich hat, das er ganz sicher vorher noch nicht hatte, bleibt weiter im Dunkeln. Doch dann kommt ihm sein Freund und ehemaliger Partner Frank zuhilfe. Frank kennt er schon von seiner Zeit bei der Polizei, wo er schnell in die Mordkommission berufen wurde und dann erst den Absprung Richtung Staatsanwaltschaft machte. Gemeinsam kommen sie auf die Spur eines Verbrechers namens Cristos, der aber vor rund einem Jahr per Giftspritze hingerichtet wurde (heutzutage nennt man das wohl in den Bund der Ehe getrieben zu werden). Und genau dieser Mann hat Mia in seiner Gewalt und fordert die Herausgabe von Beweismaterial, das in dieser ominösen Kassette aufbewahrt werden soll und das er dringend vernichtet sehen will. Nun beginnt eine Jagd, die einige Opfer fordert.

Richard Doetsch hat meine Aufmerksamkeit mit seinem Debüt "Die 13. Stunde" erregt und konnte damit auch auf Anhieb überzeugen. Danach wurde aber eine Reihe um den Dieb Michael St. Pierre mit einem religiösen Touch und Mysteryelementen veröffentlicht, die ich schon nach dem ersten Buch ad acta legte und nicht wieder angerührt habe. Nun erschien mit "Auferstanden" sein zweiter Stand Alone-Roman. Und da wollte ich ihm eine weitere Chance geben zu beweisen, dass sein guter Erstling keine Eintagsfliege war. Und ich konnte mich auf den nicht ganz 100 Seiten zu Beginn bzw. der ersten Viertel in meiner Hoffnung noch bestätigt sehen. Aber danach schwand diese immer mehr. Denn nun wird mit den Rückblenden, die wohl Spannung erzeugen sollten, alles ausgebremst statt forciert, die Protagonisten bekommen noch dazu einige unsymapthische Züge und nur das Rätsel um die Vorkommnisse vom Beginn können einen noch etwas bei Leselaune halten. Mit der Zeit wird das Geduldsspiel auch noch zum Verwirrspiel mit Actioneinlagen. Letzteres Gewürz kann die Suppe vor dem Verkochen auch nicht mehr retten. Der Schluss ist eigentlich nur esoterischer Murks, um noch einige sinnfreie Wendungen unterbringen zu können. Leider auch nicht mehr überzeugend. Nicht zu empfehlen.

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