Sonntag, 2. Februar 2014

Buchreview "Der Bourne-Verrat" Van Lustbader, Ludlum

Eric van Lustbader/ Idee, Charakter Robert Ludlum. Vor der schwedischen Küste zieht Jason Bourne einen Bewusstlosen aus dem Meer. Als der Mann zu sich kommt, fehlt ihm jede Erinnerung an sein bisheriges Leben - eine unheimliche Parallele zu bournes eigenemSchicksal. Die Lösung scheint in einem geheimen Mossad-Lager im Libanon zu liegen, in das Bourne sich Wochen zuvor geflüchtet hatte. Was geht dort vor sich? In letzter Minute erkennt Bourne einen zerstörerischen Plan, der nicht  nur sein Leben, sondern die Sicherheit der Welt bedrohen könnte.

Jason Bourne hat beim Angeln an einem See in Schweden einen besonders großen Fisch am Haken - einen am Kopf verletzten Mann, der nicht nur das Bewusstsein, sondern wie sich später heruasstellt, auch das Gedächtnis verloren hat. Nach und nach können die Wunden und die Unterkühlung versorgt werden und auch die Erinnerung kommt bruchstückhaft zurück. Bald stellt sich auch heraus, dass die bekannte Mossad-Agentin Rebekka hinter dem Mann her ist. Sie will ihn ausschalten, bevor er sie und Bourne töten kann. Die beiden Partner auf Zeit hatten sich mit dem Eindringen in ein Lager des Mossad im Libanon Feinde gemacht, die nun um die Geheimhaltung ihrer Forschungseinreichtung fürchten. Sobald der Mann sich wieder vollständig an seine Mission erinnern kann versucht er Bourne zu töten. Doch Rebekka kann ihn mit einem tödlichen Schuss davon abhalten. In den USA ist die Befürchtung groß, dass die Geheimdienste unterwandert sind, aber auch dass sie auf eigene Rechnung arbeiten. Also setzt der Präsident einen Mann zur Überwachung von Treadstone ein. Der wird mit Kollegen zugleich auf einen möglichen Maulwurf oder ein Sicherheitsleck im System der Agentur angesetzt. Das Spiel um Macht und Geld wird immer verzwickter als man im Hafen von Washington 30 Millionen Dollar findet, ein mexikanischer Konzernchef sich zudem als Drogendealer und Waffenhändler entpuppt, eine Energiekrise herbeigesehnt wird, um einen Staat sowie eine spezialisierte Firma an die Spitze zu bringen und es Verrat bis in die höchsten Ebenen der Macht gibt.

Eric van Lustbader lässt den vom 2001 verstorbenen Robert Ludlum ersonnenen Agenten Jason Bourne ein weiteres Mal von der Leine und hat damit schon doppelt so viele Abenteuer über den Agenten ohne Vergangenheit verfasst wie der Meister selbst. Die Story beruft sich auch auf den Vorgängerroman, von dem man schon ein bisschen Kenntnis haben sollte, um einige Lücken füllen zu können und was auch erklärt, dass viele Charaktere weitgehend flach bleiben, die schon zuvor agierten. Wirklich viel Neues hat "Der Bourne-Verrat" nicht zu bieten. Verräter allerorten, geheime Ränkespiele und viele Parteien, von denen der Leser nicht immer weiß, welcher Seite er sie zuordnen soll. Daraus entwickelt sich ein solider Thriller, der mit Gefahrenmomenten und Actionsequenzen geradezu gespickt ist, diverse Handlungsfäden von früher wiederholt und einige Muster immer wieder von sich selbst abkupfert. Muss ja nicht unbedingt schlecht sein, aber beim Meister himself wirkte das wenigstens intensiver und auch packender. Wirklich die Qualität von Robert Ludlum hat Eric van Lustbader nie erreicht, aber erhat es wenigstens geschafft, die Thriller spannend und unterhaltsam mit geheimdienstlichen Machenschaften und verborgenen Informationen oder Maulwürfen zu spicken, sodass niemals Langeweile aufkommt. Kein Highlight, aber für mich genug, um auch den nächsten Bourne - und wenn es auch nur wegen der Verbindung zu Robert Ludlum ist - wieder einzukaufen.

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