Mittwoch, 20. November 2013

Buchreview "Ex-Helden"

Peter Clines. Stealth, Gorgon, Regenerator, Cerberus, Zzzap, Mighty Dragon. Sie sind Helden Wächter, Kämpfer für Gerechtigkeit. Mit ihren übermenschlichen Fähigkeiten sorgen sie in Los Angeles für Ordnung. Dann breiten sich durch eine Seuche lebende Tote über die ganze Welt aus. Trotz aller Bemühungen der Superhelden, der Polizei und des Militärs überrennen die hungrigen Zombies das Land.  Unter dem Schutz der Superhelden finden einige Überlebende auf dem befestigten Gelände eines ehemaligen Hollywood-Studios Zuflucht. Aber die wandelnden Toten vor ihren Toren sind nicht die einzige Bedrohung. Auf der anderen Seite der Stadt wächst die Macht einer Gruppe, die nicht damit zufrieden ist, nur zu überleben ... und sie besteht nicht aus Helden.

In Hollywood gibt es in den ehemaligen Filmstudios eine Enklave mit Überlebenden, die sich mithilfe der Superhelden gut abgeschottet, verbarrikadiert und eingerichtet haben. Seit dem ersten Auftreten der Seuche sind schon fast zwei Jahre vergangen und man hat auf den Flachdächern Gärten angelegt und dort, wo früher die Schaupieler ihre Texte runtergebetet haben, wurden Wohnungen für die Menschen angelegt. Mit Trucks fährt man raus in die Stadt, um Lebensmittel oder Sprit usw. zu holen. Jede Fahrt bedeutet Lebensgefahr, da es nur so von Exen (Statt dem Begriff Zombies oder Untote verwendet man Ex-Menschen, kurz Exe.), die sich an dem frischen Fleisch laben wollen. Eines Tages fährt der Truck in eine Falle, eine Nagelkette auf der Straße. Einer der Superhelden bleibt zurück, um die Flucht der anderen mit einem zweiten Truck abzusichern, bevor auch er sich absetzt. Am nächsten Morgen bricht  man auf, um den Truck zu reparieren und zurück in die sichere Zone zu fahren. Und stellt fest, dass man erst jetzt in die eigentliche Falle getappt ist. Die South Seventeens, eine hispanische Gang, greift sie an. Wäre nicht weiter schlimm, würden sie nicht von Leuten angeführt, die ebenfalls über besondere Fähigkeiten und Kräfte verfügen. Da sie ehedem auch superhelden waren, aber dem Virus zum Opfer fielen nennt man sie die Ex-Helden. Und sie wollen die Menschen sowie die Gruppe der Superhelden vernichten. Rund um das Gebiet der Filmstudios kommt es zur finalen Entscheidung. 

Peter Clines lässt Superhelden in einem spektakulären Kampf gegen Zombies und gefallene Helden antreten. Und das geschieht bis auf wenige Ausnahmen (Man hat eine Punktetabelle für Promiabschüsse eingeführt, die dann Namen wie Charlie Sheen, Lindsay Lohan oder Angelina Jolie und andere aufweisen kann und in einer Szene, als ein untotes Kleinkind mit seinen Zähnchen am Bein eines Helden nagen will, tritt er zu einer Freistoßbananenflanke a la Manni Kaltz an. Da aber drei Blocks weiter kein Horst Hrubesch steht, der die Flanke verwerten könnte, matscht die Blage auf den Asphalt.) recht humorfrei. Dafür aber geht es von Anfang an rund und actionreich her. Kein Vorgeplänkel, nichts, was das Tempo ausbremsen und den Lesefluss hemmen könnte. Vorgestellt werden die Charaktere der Superhelden in eingeschobenen Kapiteln, die als Rückblenden gestaltet sind und mit der Zeit auch erklären, wie es überhaupt zum Ausbruch der Seuche kommen konnte. Originelle Story, die sehr unterhaltsam und sogar spannend rüberkommt und zum Finale hin so richtig auf die Kacke haut und verflucht viel Rasanz bietet. Mittlerweile gibt es zwei weitere Bücher zu den Exen und ein viertes ist in Arbeit. Also, lieber mkrug-Verlag, immer her damit. Und da man ja mittlerweile eh jeden Superheldenpups verfilmt - wie wäre es denn mit diesem hier? Dann hätten die erwachsenen Actionfreunde auch was von der Heldenschwemme.

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