Donnerstag, 31. Oktober 2013

Buchreview "Höllensturz" Ilkka Remes

Ilkka Remes. Drei Frauen werden im äußersten Norden Finnlands ermordet aufgefunden. Sie gehörten der Glaubensgemeinschaft der Laestadianer an. Die Spuren führen in den Nahen Osten. Johanna Vahtera und Timo Nortamo ermitteln.
Drei Männer finden bei einer illegalen Elchjagd die Leiche einer Frau. Sie wurde per Kopfschuss getötet. Karri, einer der Männer, kennt die Frau, da sie zum Freundeskreis seiner Gattin zählt. Als kurz darauf eine zweite Frauenleiche gefunden wird, packt ihn die Panik: Auch diese war eine Bekannte seiner Frau. Diese ist indes im Nahen Osten unterwegs, um Beweise für ihre Forschungen zu sammeln, wird aber mit zwei Kollegen zusammen entführt. In Finnland geht währenddessen die Jagd nach dem Killer, der möglicherweise Finnlands erster Serienmörder sein könnte, richtig los. Kommissarin Johanna Vahtera kommt in die Kleinstadt, um die Verbrechen aufzuklären. Sie macht einen ersten Verdächtigen ausfindig, doch während der in Haft sitzt, wird eine dritte Frau ermordet - auch sie eine ehemalige Schulkollegin von Karris Ehefrau. Timo Nortamo von der TERA wird zu den Ermittlungen bezüglich der Entführung im Nahen Osten hinzugezogen, als sich Karri ob der vermeintlichen Tatenlosigkeit seiner Regierung im Entführungsfall an die Presse wendet und versucht, das mögliche Lösegeld über Spenden zu sammeln. Gemeinsam mit Karri reist er erst nach Amman und dann in die Nähe von Bagdad, begleitet von Mitarbeitern einer Sicherheitsfirma, die dort ihre Aufträge generiert. Zudem mischen sich noch die Israelis in die Sache ein. In Finnland werden in der Zwischenzeit neue Verdachtsmomente gegen einen arbeitslosen Jäger wach, die nun diesen in den Knast bringen. Mit der Zeit aber tun sich Verbindungen zwischen beiden Fällen auf.

Ilkka Remes gibt in "Höllensturz" den Glaubensgemeinschaften jeglicher Couleur ordentlich Feuer. Die katholische Kirche bzw. christlichen Gemeinden, die ihre Hilfe für Ärmsten der Armen eher auf die Schultern einiger weniger verteilt oder sie gleich ganz privaten Hilfsorganisationen überlässt, um mit den Steuergeldern oder Spenden lieber Prunkbauten (wie passend zu den derzeitigen Vorfällen) zu errichten oder die Gelder lieber im Stile eines privaten Megakonzerns gewinnbringend anzulegen und die Konten zu füllen. Aber auch die anderen Religionen oder Glaubensgruppen bekommen ob ihrer Sturheit und ihres glaubens, dass nur sie die einzige Wahrheit kennen und zu verbreiten haben, ihr Fett weg. Dies alles ist eingebettet in eine - zumindest zuerst - normale Krimihandlung, fast schon traditionell, bevor es sich dann doch zu einem Politikum mit Terrorismus und Lug und Trug entwickelt, das zudem mit dem Handlungsstrang um Israel und gefundene Dokumente gewisse Erinnerungen an Dan Brown vermittelt - an einen Dan Brown, als er noch was taugte. Der Autor verknüpft viele Handlungsfäden nach und nach zu einem großen Ganzen, lässt seine Protagonisten emotional agieren, bringt die eine oder andere Wendung mit ein und bleibt die gesamte Zeit über spannend und unterhaltend sowie recht temporeich. Nur das Thema mit der Religion wurde mittlerweile derart ausgewalzt (Wobei es natürlich mein Problerm ist, dass ich das 2006 in Deutschland erschienen Buch erast jetzt lese.), dass es mir weniger zugesagt hat. Ansonsten wieder ein guter Thriller von Ilkka Remes.  

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