Samstag, 11. Mai 2013

Buchreview "Rage"

Matthew Costello. Der Asteroid "Apophis" hat die Erde in ein apokalyptisches Trümmerfeld verwandelt. Nur wenige Menschen überlebten die Katastrophe und überdauerten tief unter der Erde in sogenannten Archen die Zeit. Jahrhunderte später sollen diese Auserwählten eine neue Zivilisation auf dem verwüsteten Planeten erschaffen. Als Lieutenant Nick Raine seine Arche verlässt, findet er eine Zukunft vor, wie er sie sich in seinen schlimmsten Albträumen nicht vorzustellen wagte. Nicht alles Leben wurde durch den Asteroiden venrichtet. Stattdessen hat sich eine neue Gesellschaft etabliert, in der das Leben rau, hart und unmenschlich ist. Mutanten und Banditen machen gnadenlos jagd auf die Schwachen und Wehrlosen und auch die mysteriöse paramilitärische Gruppe "Authority" scheint wenig von den Zukunftsplänen der Neuankömmlinge zu halten .... der Kampf um die Erde hat begonnen.

Ein Asteroid rast auf die Erde zu und die führenden Staaten der Welt erkennen schnell, dass das Ende wohl unausweichlich ist. So planen sie zusammen, ohne den Rest der Welt zu informieren, zumindest Teile - die wichtigsten und nützlichsten - ihrer Bevölkerung zu retten. Man baut sogenannte Archen und vergräbt sie tief in der Erde. Natürlich ist auch die Armee involviert und wie gewohnt hat da der eine oder andere Befehlshaber so seine eigenen Gedanken zur Zukunft. Zeitsprung, rund 100 Jahre später. Nicholas Raine erwacht aus seinem Kryoschlaf, erinnert sich mühsam an die Impfung mit den Nanotriten, die ihm schnellere heilung von Krankheiten und Wunden sowie größere Kräfter verleihen sollen und wieso er überhaupt hier ist. In seiner Arche hat nur er überlebt und als er sich an die Erdoberfläche freigekämpft hat, wird er prompt von Banditen überfallen. Doch er wird von einem Mann in recht zerlumpter Kleidung gerettet und von diesem in dessen Siedlung gebracht. Gleich darauf wird ihm klargemacht, dass er nur in der Ortschaft bleiben kann, wenn er seinen Nutzen für die Gemeinschaft unter Beweis gestellt hat. Man teilt ihm zum Patrouillendienst ein, um vor möglichen Angriffen von Banditen gefeit zu sein. Tatsächlich trifft er auf eine Gruppe, die gerade eine junge Frau traktiert. Er tötet die Verbrecher und befreit die Lady, die ihm aus lauter Dankbarkeit sein Messer stibizt und sich flugs und ohne Wort des Dankes verdrückt. Zurück in der Siedlung muss er feststellen, dass diese überfallen wurde und er wird in den nächstgrößeren Ort geschickt, um Medikamente für die Verletzten einzutauschen. Was ihm dabei entging, ist, dass er das Tauschobjekt ist. Er wird festgesetzt, aber nun zeigt sich, dass seine Taten bisher doch belohnt werden: die von ihm Gerettete verhilft ihm zur Flucht. Seine Reise führt ihn nun über eine kurzen Abstecher zur Siedlung ins Ödland, wo ihn Mutanten attackieren. Er kann sie besiegen, wird aber verletzt und von einem alten Einsiedler aufgelesen und wieder hochgepäppelt. Der hat aber auch nicht selbstlos gehandelt und erwartet von ihm, dass er aus der Totenstadt eine Festplatte holt. Totenstadt heißt die nicht umsonst und er muss sich durch eine ganze Horde Mutanten kämpfen. Auch das gelingt ihm, aber bei seiner Rückkehr ist der Einsiedler tot - ermordet von Vollstreckern, Fängern im Regierungsauftrag. Nun schlägt er sich in die Stadt Wellspring durch. Dort wird von ihm verlangt, für sein Bleiberecht an einem Rennen teilzunehmen. Gesagt, getan, gewonnen. Doch damit nicht genug. Jetzt soll es um einen TV-Kampf in der Arena gehen. So langsam begreift er, wie in der neuen Welt der Hase läuft und dass sich da Einiges zusammenbraut.  

Wie gewohnt kennt Alterchen beim Roman zum Game das Spiel nicht und so kann ich da keine Vergleiche anstellen, doch hat das ganze Szenario den Eindruck erweckt, als müsste der Held sich von einem Level zum nächsten hangeln. Irgendwie wirkt das alles dann aber auch nur zusammengestückelt als habe man einfach nur einige Kurzgeschichten aneinandergereiht. Und neu ist da auch nicht viel. Ein bisserl Mad Max, etwas Ben Hur trifft Death Race plus Reality TV brutal meets Spartacus. Dazu Despoten, Verschwörung, Mutanten in Übergröße, Widerstand, Rebellion und eine manchmal recht blumige Übersetzung (Von einem "strubbeligen" Gesicht hab ich noch  nie gehört. Falls mir das jemand erläutern kann, ich lerne gern dazu.) Das Buch ist nicht schlecht, aber auch nicht  herausragend, wirkt manchmal etwas trocken und nicht wirklich spektakulär. Ein bisschen mehr Drive hätte der Sache gutgetan. Unkompliziert geschrieben, mit eindimensionalen Charakteren, ohne Tiefe (Hatte ich aber auch nicht erwartet) und leider nicht an die Bücher von S.T.A.L.K.E.R. oder HALO heranreichend. Ist eher so eine kann man lesen, muss man aber nicht-Lektüre.

Keine Kommentare: