Samstag, 6. April 2013

Buchreview "Haus des Blutes"

Bryan Smith. Wären sie doch bloß nicht von der Landstraße abgefahren! So aber stranden fünf High-School-Abgänger mitten in der Einöde. Unheimliche Geräusche aus dem nächtlichen Wald, Kreaturen wie aus einem Horrorfilm ... Ihre Nerven liegen blank. Da kündigt sich die Rettung an. Ein Licht in der Dunkelheit. Ein geheimnisvolles Herrenhaus in den Bergen als Zuflucht. Doch das Haus entpuppt sich als blutiges Tor zur Hölle, bevölkert von Sadisten, Sklaven und toten Göttern. Auf die fünf warten unsägliche Torturen und Schändungen. Wohl denen, die nicht überleben.

Die fünf Freunde auf der Rückkehr vom gemeinsamen Urlaub biegen auf die falsche Strecke ab, während sie dabei sind, alte Rechnungen per fiesem Streitgespräch zu begleichen. Irgendwann halten sie auf dunkler Strecke im Wald an und einer macht sich auf, eine ruhige Ecke für ein menschliches bzw. in dem Fall männliches Bedürfnis zu finden. Kurze Zeit später wird er von einer grässlichen Kreatur zerfetzt und die verängstigten Freunde - Chad und die drei Mädels Dream, Alicia und Karen -
zanken ob des weiteren Vorgehens. Chad setzt sich zu Fuß ab, während die Girls eigentlich zurück zur Hauptstraße wollen, doch vom schlechten gewissen geplagt doch in die Richtung fahren, in der sie Chad vermuten. In der Zwischenzeit macht sich Eddie aus den tiefen Katakomben des Hauses auf die Flucht durch die Gänge, um endlich seiner Pein zu entkommen und gerät über den Umweg der Stummen an Giselle, die ihm zur Freiheit verhelfen will. Chad indes wurde ebenfalls gefangen und mit Cindy in ein Verlies gesperrt, in dem er zusehen muss, wie diese einen Mann tötet und dann mit ihm gemeinsam den Wächtern vorgeführt wird. Die drei Mädels in ihrem Auto, dem langsam der Sprit ausgeht, erreichen das feudale Haus im Wald und werden von King empfangen, der isch nicht als der Gastgeber erweist, den man hinter seiner Fassade vermuten kann. Bald müssen alle um ihr Überleben kämpfen, geraten mitten in eine Revolution der vielen Gefangenen in den Höhlen unter dem Haus und erfahren erst spät, mit welchen Dämonen und viehischen Kreaturen sie es zu tun haben.

Was nach einem Backwood-Slasher klingt, entwickelt sich bald zu einem bösen Horrortrip in abgründige Folterhöhlen. Doch zuvor kann man sich als Leser mit keinem der Protagonisten irgendwie anfreunden oder ob oihres Schicksals mitfiebern. Selbst die als absoluter Gutmensch gezeichnete Dream Weaver (Ein Song von Gary Wright, womit Bryan Smith erneut seine Hinwendung zur Musik beweist und später auch noch einige Anspielungen auf diverse Horrorfilme hinzufügt) hat ihre Probleme, die sich aber vor dem Hintergrund ihrer Geschichte als lächerlich darstellen. Erst mit Fortschreiten der Story kommt vielleicht etwas Sympathie auf, aber zumindest meine wendete sich eher dem flüchtigen Eddie oder den später eingreifenden Nebenfiguren zu, die Hauptcharaktere blieben mir irgendwie egal. Und ansonsten hält sich das Buch fein an Mittelmäßigkeit (was natürlich daran liegen kann, dass man von Festa bisher zumeist sehr verwöhnt wurde) und "Haus des Blutes" erweist sich auch nicht als der beste Roman aus der Feder bzw. Tastatur von Bryan Smith. Trotz des zunehmenden Actionanteils gegen Ende und des flüssig lesbaren Stils ist es einfach nicht mitreißend und packend. Auch Gewalt und Erotik halten sich vergleichsweise im Rahmen. Da der Schluss einige Fäden offen lässt, kann man aber gespannt auf die "Herrin des Blutes" warten. Geordert ist er natürlich schon, denn trotz der Kritik ist das Buch um Längen besser als das Meiste, das andere Verlage in ihrem Programm so bejubeln.  

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