Mittwoch, 30. Januar 2013

Buchreview "Die Verborgenen"

Scott Sigler. San Francisco, Gegenwart: Detective Bryan Clauser und sein Partner Chang werden zum Schauplatz eines grauenhaften Mordes gerufen. Bryan bemerkt dort einen seltsamen Geruch, der nur ihm auffällt. Er fühlt sich seltsam in letzter Zeit, makabre Visionen suchen ihn heim. Weitere blutige Morde geschehen. Alle Hinweise deuten auf einen verschwundenen Jungen. Die beiden Cops geraten auf die Spur eines unheimlichen Kults, während Bryan merkt, dass er sich zu verändern beginnt. Es gibt etwas, das unter den Straßen der Metropole lebt, das lauert und sich vermehrt. Und es kommt in der Nacht.

Die beiden Detectives Bryan Clauser und Pookie Chang werden zum Schauplatz des mordes an einem ehemaligen Priester gerufen, der von der Kirche wegen Kindesmissbrauchs verstoßen wurde. Während ihrer Ermittlungen gibt es nicht nur weitere Morde, die von mysteriösen Symbolen in der Umgebung der Tatorte begleitet werden, sondern Bryan wird von äußerst verworrenen und seltsamen Albträumen heimgesucht. Ebenso geht es dem Schüler Rex, der von seiner Mutter schikaniert und von einer Schülergang drangsaliert wird. Eines Tages wird einer der Gang zerstückelt aufgefunden und beide - Rex und Bryan - haben davon geträumt. Bryan gerät aufgrund seiner Kenntnisse über den Tatort sogar kurzzeitig unter Verdacht. Zu allemn Überfluss werden Chang und Clauser von ihren Bossen dann auch noch von den Fällen abgezogen, Hinweise auf Parallelen missachtet und mit der Zeit entsteht der Eindruck, dass die Stadtoberen sowie die Polizeibehörde hier etwas unter den Teppich kehren wollen. Auch die Erkenntnisse der Gerichtsmedizinerin Robin, Ex-Freundin von Bryan, werden in Zweifel gezogen. Derweil zeichnet der Schüler Rex ein Bild, bei dem ihm immer wieder der Name Sly durch den Kopf geht, obwohl er niemanden kennt, der so heißt.  Auch Bryan wird wieder von einem blutigen Trum heimgesucht, auch bei ihm taucht der Name Sly auf und als er nach dem Erwachen zu der Stelle rennt, von der er geträumt hat, findet er den nächstenToten aus der Schülergang. An sich selbst stellt er immer mehr Veränderungen fest, seine Verwirrung steigert sich und dann taucht auch noch ein geheimnisvoller Bogenschütze auf. Rex lernt indes Sly kennen und muss sich einer grausamen Wahrheit stellen, der Obdachlose Aggie wird entführt und in Katakomben unter der Stadt gebracht, wo er einem unglaublich ekelhaften Ritual beiwohnen muss. Derweil werden Pookie und Bryan auf Jebediah und Adam sowie Alder aufmerksam. Sie vermuten diese hinter den Morden. Dann kommt es zu einem wahren Showdown tief unter der Stadt.

"Die Verborgenen" hat knapp 900 Seiten aufzuweisen und Scott Sigler nimmt sich die Zeit, nicht nur seine Hauptcharktere mit Hintergrund und Tiefe zu versehen, sondern auch vermeintliche Nebenfiguren. Die Story selbst kann dennoch über den gesamten Umfang des Werkes die Spannung aufrecht erhalten, zieht im Tempo immer mehr an. Alles ist gut strukturiert, ohne jeglichen Leerlauf und bietet teilweise blankes Entsetzen, wenn Sigler neben einem kleinen Ausflug ins Drama auch mal ordentlich in die Ekelkiste greift und hin und wieder gruselige Details bietet. Daraus wird dann ein nahezu perfekter Horror-Action-Thriller gepaart mit Buddy-Movie-Humor, der einmal mehr beweist, dass Scott Sigler literarisch und narrativ Kollegen wie Edward Lee, Bryan Smith oder eben Richard Laymon um Längen voraus ist. Manches erinnerte aber auch an Superhelden-Comics und entsprechende Anspielungen werden auch eingeflochten. Im Endeffekt ein empfehlenswerter, stellenweise humorvoller Roman, der sich einige brutale Sequenzen leistet, viel Action bietet und einen echt feurigen Showdown zu bieten hat.

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