Mittwoch, 15. August 2012

Buchreview "The walking dead"

Robert Kirkman, Jay Bonansinga. Die Apokalypse ist hereingebrochen: Eine weltweite Plage lässt die Toten wiederauferstehen und Jagd auf Menschenfleisch machen. Die meisten Überlebenden fliehen in Angst und Schrecken und nur wenige wagen es, sich der Flut der Untoten Bestien entgegenzustellen. Zu ihnen gehört Philip Blake mit seiner kleinen Schar, zu der seine Tochter Penny, sein Bruder Brian sowie seine Freunde Bobby und Nick zählen. Auf ihrem Weg nach Atlanta müssen sie sich den Herausforderungen des tagtäglichen Kampfes ums Überleben stellen. Mit diesem Höllentrip beginnt die Story des Mannes, den sie später nur noch den Gouvernor nennen werden - eines unmenschlichen Despoten, der mit harter Hand über eine kleine Siedlung von Überlebenden regiert.

Philip, der vor vier Jahren bei einem Unfall seine Frau verlor und dies immer noch nicht verwunden hat, säubert mit seinen Begleitern, von denen sich speziell sein Bruder Brian eher als Kindermädchen  für Philips Tochter Penny denn als Kämpfer eignet, ein Haus in einer jener ehemals bewachten Wohnsiedlungen der Reichen, um es für eine Pause auf dem Weg nach Atlanta, wo es ein Flüchtlingslager geben soll, zu nutzen. Doch die Ruhe währt nicht lange. Bald versammeln sich die hungrigen Untoten vor den errichteten Barrikaden. Zudem haben sie bei der Räumungsaktion einen kleinen Zombiebengel übersehen, der prompt Bobby erwischt. Nachdem sie den lebenden Toten zerhackt und Bobby mit der Nagelpistole erlöst haben, packen sie ihr weniges Zeug zusammen und machen sch in einem SUV auf die letzten 30 Kilometer nach Atlanta. Doch schon nach einem Drittel der Strecke ist die Straße blockiert. Die Karre bleibt bei einem Ausweichversuch stecken und sie müssen wieder zu Fuß ihr Glück versuchen. Sie finden einen neuen liegengelassenen Wagen, fahren bis sie zwei Platten haben, müssen sich vor einer großen Horde Zombies in eine Autowerkstatt flüchten und requirieren dort einen schweren Chevy SUV, mit dem sie durch die Zombiemassen Richtung Innenstadt pflügen, bis auch dieser schlapp macht. Sie schaffen es gerade noch in ein Haus, in dem sich noch drei Überlebende aufhalten. Man richtet sich ein, harrt aus und ernährt sich aus den Geschäften in der näheren Umgebung. Doch Unstimmigkeiten in der Gruppe machen ein Weiterziehen unvermeidlich. Die Vier fliehen aus Atlanta und finden in einer ländlichen Gegend in einem leerstehenden alten Herrenhaus Unterschlupf. Doch von dort werden sie von einer marodierenden Bande vertrieben. Also wieder weiterziehen. Bis zu einer Siedlung, in der es anscheinend zwei Fraktionen gibt und wo sich Brian entscheiden muss, ob er sich dem Kampf stellt.

"The walking dead" steigt ähnlich wie die TV-Serie sofort ins Geschehen ein - und damit sind die Ähnlichkeiten auch schon vorbei, wenn man von Verwesern absieht. Kurz werden die Figuren vorgestellt, dann beginnt die Flucht vor den Untoten, in eine vermeintlich sichere Gegend. Neu ist da gar nichts, sonderlich hart ist es bis auf die Matschfahrt in Atlanta auch nicht und wenn ich schon Z.A.Recht mit seinen "Die Jahre der Toten" unterstellt habe, nichts wirklich Neues dem Genre hinzuzufügen, dann gilt das auch für dieses Buch (Ich würde sogar Recht dem hier vorziehen). Der Mittelteil in Atlanta und dem Unterschlupf erinnert gar sehr an Romeros Kaufhaussequenz. Einige Actioneinlagen, Bissattacken, eingeschlagene Köpfe, sich durchaus verändernde, entwickelnde Charaktere und ein sehr simpler, schlichter, teilweise gar altbackener (vielleicht auch der Übersetzung geschuldet) Stil lassen die Story leicht lesbar an einem vorbeiziehen. Nicht Bemerkenswertes, nichts wirklich Erinnerungswürdiges. Sieht eher danach aus, als würde man hier nur die Franchisekuh weiter melken. Der Co-Autor wurde auf dem Cover mal wieder vom Verlag unterschlagen und wird erst auf Seite zwei abgedruckt und was der Mensch, der die Zusammenfassung verzapft hat, sich dabei -  falls überhaupt - gedacht hat, bleibt auch offen. Der Governor hat nämlich bestenfalls einen Cameo-Auftritt, die Siedlung wird erst kurz vor Schluss der Geschichte erreicht. Für Fans womöglich geeignet, für einen Happen zwischendurch ebenfalls, aber mit Sicherheit kein großer Wurf, der es zur Pflichtlektüre machen würde. Naja. Trotzdem sollen weitere Bücher folgen.

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