Sonntag, 27. November 2011

Serienreview "Chris Ryan's Strike Back - Season 1"

TV-Serie, die zu drei Filmen in Doppelfolgen gefasst wurde. Teil 1+2 "Der Hinterhalt": Am Vorabend der Irak-Invasion im Jahre 2003 führt John Porter eine Sondereinsatztruppe der britischen Eliteeinheit SAS zu einer riskanten Geiselrettung in das Herz von Basra. Sie sollen einen britischen Waffenhändler aus den Händen von Terroristen befreien. Am Ort des Geschehens taucht plötzlich ein junger Selbstmordattentäter auf, der einen Bombengürtel trägt. Porter kann ihn entwaffnen und niederschlagen, tötet ihn aber nicht. Doch das erweist sich als Fehler, da danach alles schiefgeht. Sein Team wird bis auf einen weiteren Überlebenden, Hugh Collinson, erschossen. Porter übernimmt die Verantwortung und verlässt die Armee. Nichts ist mehr wie es war, sein bürgerliches Leben zerbricht. Sieben Jahre danach treffen die Überlebenden des Debakels wieder aufeinander, wenn Terroristen eine TV-Journalistin festhalten und sie befreit werden soll. Porter überzeugt die Verantwortlichern beim SAS, ihn wieder in den Irak zu schicken und er trifft dort auf den Jungen, dessen Leben er damals verschonte. Und er wird mit überraschenden Fakten konfrontiert. Teil 3+4 "Die Mission": Der Präsident von Simbabwe wird bei einer Ansprache erschossen. Der Täter wird rechtzeitig festgenommen, um zu sehen, dass in einer vorbeifahrenden Limousine der Präsident quicklebendig sitzt. Ein Double wurde getötet. Die Regierung behauptet aber, dass die Briten hinter dem Attentat stecken und so wird Porter auf die Mission geschickt, diese Unterstellung aus der Welt zuschaffen. Er tarnt sich als Diamantenhändler. Prompt wird er als Schmuggler verhaftet und landet im selben Knast wie der vermeintliche Täter. Zusammen fliehen sie. Unterwegs bringt Porter in Erfahrung, wer den Attentäter angeheuert hat und es kommt zu einem Showdown in einem Camp voller Kinder, die in die Sklaverei verkauft werden sollen. Teil 5+6 "Tag der Rache": In einer Provinz in Afghanistan kämpfen US-Truppen gegen eine zahlenmäßig weit überlegene Truppe der Taliban. Als sie mit Hilfe rechnen, schlägt plötzlich mitten unter ihnen eine Rakete ein, die sie für Unterstützung von den Briten hielten. Porter wird zur Aufklärung ins Kampfgebiet geschickt. Er findet Baxter, einen Spezialisten für Raketenwaffen in einem Camp, das plötzlich von den Amerikanern attackiert wird. Anscheinend wollen sie Baxter tot sehen. Warum? Porter findet heraus, dass sich das Ganze bis in hohe politische Kreise zieht.
Die Serie hat einen Platz in deutschen Free-TV gefunden, wurde aber leider wenig beachtet. Vermutlich lag das am deutschen Sender RTL2, der ja nicht unbedingt für solche Perlen bekannt ist und dessen übliches Klientel ja schon mit "The Event" völlig überfordert war. Da ich die Bücher von Chris Ryan schon kannte, war ich natürlich neugierig, hab mir aber die DVDs geordert, deren Veröffentlichungstermin schon feststand, bevor die TV-Ausstrahlung überhaupt begann und mir somit die werbeverseuchte und vermutlich auch gekürzte TV-Fassung erspart. Was soll ich sagen - die Überraschung war äußerst positiv. Die BBC-Serie kommt amerikanischer daher als so manche andere Serie aus Übersee und bietet beste Actionunterhaltung, die die meisten der letzten Ostblockoutputs locker in den Schatten stellt. Eine hochqualitative Reihe, die nicht mit blutigen Einschüssen und Gefechten geizt. Frei von den aktuellen Sch(n)ittgewittern und Kamerawacklern macht das Ganze einfach Spaß wie ein gelungenes 80-er Jahre B-Movie und die hohen Herren beiderseits des Großen Teichs bekommen auch ihr Fett weg. Rundum empfehlenswert für Actionfans und die 2. Staffel (Trailer wurde hier ja schon angeboten) steht schon in den Startlöchern. Pflichtanschaffung. Zumindest für mich. Insgesamt hat die Staffel 1 ca. 270 Minuten geballte Action verteilt auf 6 Folgen, von denen jeweils 2 einen kompletten Handlungsstrang bieten und die durch einen recht losen roten Faden zusammengehalten werden. Ein Cliffhanger zum Ende macht hungrig auf Nachschlag.

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