Montag, 21. November 2011

Buchreview "Höllennacht"

Stephen Leather. Jack Nighingale erbt von seinem Vater, den er nie kennengelernt hat, unverhofft ein Vermögen. doch der Nachlass beinhaltet auch eine Warnung. Sein Vater hat Jacks Seele an den Teufel verkauft und der will in 3 Wochen, was ihm versprochen wurde - an Jacks 33. Geburtstag. Jack glaubt zwar nicht an Gott und schon gar nicht an den Teufel, doch als immer mehr seiner Freunde eines schrecklichen Todes sterben, kommen ihm Zweifel. Gibt es die Hölle wirklich? Und wenn ja, kann er seine Seele vor der ewigen Verdammnnis bewahren?
Die Tortur von Jack beginnt eigentlich schon mit dem Tod eines Mädchens, das sich umbringt, weil es von seinem Vater missbraucht wurde. Er als Polizeiunterhändler konnte sie nicht davon abbringen. Danach stürzt der Schuldige aus einem Fenster, während Jack im Raum ist. Der Verdacht liegt nahe, dass der Typ gestoßen wurde, aber man kann nichts beweisen. Jack verlässt die Polizei, wird Privatdetektiv. Dort erreicht ihn die Nachricht von der Erbschaft.Ein Herrenhaus samt einer Bibliothek von erheblichem Wert, hinterlassen von einem Mann, den er gar nicht kannte, denn seine Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen als er 19 war. Das fördert natürlich seine Skepsis. Also geht er mit den erhaltenen Informationen auf die Suche und muss mit weiteren Überraschungen vorlieb nehmen. Der Tote hatte Unmengen von Geld, das er aber kurz vor seinem Tod scheinbar sinnlos verprasst hat, in einem Bankschließfach liegt eine DVD, die Jack darüber aufklärt, dass der Ersteller seine - Jacks - Seele an den Teufel verkauft habe. Eine Schwester hat er dann auch noch und plötzlich tauchen Interessenten für die Bücher in der Bibliothek auf. Dafür sterben aber Freunde und Bekannte aus seinem Umfeld mysteriöse Tode und Jack beginnt seine Ermittlungen zu intensivieren, unterstützt von seiner treuen Sekretärin, die für den Job eindeutig überqualifiziert ist. Aber was sie herausfinden,hat keiner erwartet.
Also seinen Platz im Product-Placement-Himmel hat sich Stephen Leather schon mal gesichert. Wie in anderen Medien schon lange üblich, wirft er hier mit bekannten Markennamen nur so um sich. (Mal abwarten, wann auf Büchern der Aufdruck "Dies könnte Product-Placement enthalten"erscheint, wie es so mancher private TV-Sender angeblich auf Gesetzesgrundlage schon länger im Videotext tut. Aber nur bei US-Serien und nicht dem eigenproduzierten Scheißdreck, der noch werbeverseuchter ist, und auch nicht bei Spielfilmen egal welcher Herkunft. Und Spielfilme ohne offensichtliche Werbung sind heute doch rar gesät. Verstehe wer will.) Die Story beginnt eingentlich wie ein simpler Krimi ohne besondere Vorkommnisse. Der Protagonist ist vom Schicksal gebeutelt und hadert mit den Geschehnissen in der Vergangenheit, doch mit der Zeit wandelt sich das Ganze zu einem Mystery-Thriller. Familiengeheimnisse, spiritistische Sitzungen, Okkultismus prägen das Geschehen. Der Spannungsanteil bei den vermeintlichen Unfällen oder Selbstmorden ist überschaubar und so plätschert die Story eigentlich eher entspannt denn mitreißend vor sich hin und strotzt sicher nicht vor Rasanz. Kein aufregender Page-Turner, der den Leser die Zeit vergessen lässt. Nur ein Krimi mit zahmen und zumeist unblutigen Mysteryanteilen. Und narrativ ist Stephen Leather ein Allerwelst-Stilist, nicht wirklich positiv auffällig, keine besonderen Merkmale, problemlos konsumierbar - unangestrengt eben. Zu bieder das Ganze, zu sehr Mainstream. Würde ich nicht unbedingt empfehlen und ein weiterer Roman von Herrn Leather kommt mir eher nicht ins Haus. Wer wirklich flotte Unterhaltung aus dem Genre lesen will, der sollte lieber zu den Handyman-Jack-Romanen von F. Paul Wilson greifen.

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