Dienstag, 24. Mai 2011

Buchreview Zookland"

William Swaers. Die Welt in nicht allzu ferner Zukunft: Eine Seuche, deren Ursprung nicht bekannt ist, hat die Erde in bewohnbare und von Militäreinheiten sowie privaten Sicherheitsfirmen beschützte Regionen und solche verwandelt, in denen zombieähnliche Wesen, Zooks, befallene Menschen, leben und jagen. Obgleich die Erde kurz vor dem Abgrund stand, hat sich ein gewisses Machtgleichgewicht zwischen Zookland und den von Menschen bewohnten Gebieten etabliert - doch jetzt zeigen die Zooks neue Verhaltensweisen und Politiker versuchen, die Krise für ihre eigenen Zwecke auszunutzen. Gary und Jake, die beiden Partner der privaten Zookjägerfirma Seraglio, erhalten den Auftrag, für ein Konsortium reicher Investoren die erste Freilandreinigung seit Jahrzehnten durchzuführen: Ein Golfplatz soll von den Zooks gereinigt und nutzbar gemacht werden. Was wie die hoffnungsvolle Wiederinbesitznahme eines großen Stücks Landes nach vielen Jahren des Rückzugs in hermetisch abgeschlossene Siedlungen beginnt, endet jedoch in einer Katastrophe.
Jake saß zwei Jahre im Bau, weil er als Soldat seine Einheit bis auf den letzten Mann platt gemacht hat. Es war gerade die Angangszeit der Seuche und man wusste noch nichts um die Auswirkungen und wie man ihrer Herr werden kann. Mittlerweile wurde die Regierung bzw. deren Nachfolge eines Besseren belehrt und Jake wurde freigelassen. Zusammen mit seinem Kumpel Gary wird er zu einem professionellen Zookjäger. Die Zooks sind eine Variante der Zombies, die nach dem Tod wieder auferstehen. Zu töten sind sie mit Silber, das sie zum Verbrennen bringt, und wenn man ihnen die Rübe vom Körper trennt. Diese Teile sollte man aber nicht gemeinsam begraben, sonst finden sie wieder zusammen wie Hollywood und Remakes - genauso eine Plage. Ihre gegründete Firma ist eine wie Tausende in den Staaten und so konnte man dem Treiben der Zooks zumindest Einhalt gebieten, aber sie nicht stoppen. Etwa ein Drittel der Menschheit ist verzookt. Doch sie müssen sich nicht nur mit den Monstern auseinandersetzen, sondern haben auch Gegner anderer Natur. Das Leben in Zookland ist kein Zuckerschlecken und die Gefahr ist allgegenwärtig.
Wer jetzt eine Blut- und Splatterorgie erwartet, wird wohl etwas enttäuscht sein, denn dies wird nicht geboten. Die Kämpfe gegen die Zooks verlaufen recht normal wie in einem Actionfilm. Irgendwie kommt einfach kein richtiges Tempo auf, trotz zahlreicher Kämpfe fehlt der Drive und der Schwung, man fiebert nicht richtig mit. Das heißt jetzt nicht, dass das Buch schlecht wäre, aber ihm fehlt einfach das gewisse Etwas. Und hinzu kommt noch, dass der Begriff Thriller wörtlich zu nehmen ist. Intrigen und unglaubliche Machenschaften von Konzernen und Politikern gepaart mit irren Wissenschaftlern versuchen die Zookjäger in ihrer Arbeit zu behindern und gefährden die ganze Nation. So wechseln sich langatmige Passagen mit spannenden und actionreichen, wenn auch oft wiederholten, Sequenzen ab und so kann das Buch nicht voll überzeugen. Da einige Begriffe und unerklärt bleiben und im Epilog angedeutet wird, dass da noch einiges im Argen liegt, dürfte eine Fortsetzung schon ausgemachte Sache sein. Mal abwarten. Und ganz nebenbei ist dies die weltweit erste Veröffentlichung des amerikanischen Autors. Insgesamt wohl eher oberes Mittlemaß aus dem Atlantik-Verlag. Nicht der erhoffte große Wurf.

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