Mittwoch, 24. November 2010

Buchreview "Killing Game"

Charlie Huston."If you're looking for trouble, you came to the right place", sang Elvis. Und den richtigen Platz für Ärger haben sie gefunden, als sie ins Haus der legendären Arroyo-Gang einbrechen, umsich ein gestohlenes Fahrrad zurückzuholen. Hinter dem düsteren Haus verbirgt sich ein Drogenlabor. Und plötzlich wird für die vier Freunde aus dem harmlosen Jungsabenteuer ein Kampf auf Leben und Tod. Die Spirale der Gewalt dreht sich erbarmungslos.
Es ein Sommer im Jahre 1983. Die vier Kumpels Paul, Hector, Andy und Goerge schlagen in ihrer nordkalifornischen Kleinstadt, in der sie wohnen, so gut es geht die Zeit tot. Sie fahren auf ihren Rädern in der Gegend herum, trinken bier und machen das, was Teenager eben so tun. Die Elternhäuser sind zumindest in dem einen oder anderen Fall zerrüttet, ein Elternteil arbeitslos oder der Vater ein gewalttätiger Trinker. Doch dann wird Andys Fahrrad gestohlen. Sie finden es dann vor dem Haus der berüchtigten Arroyo-Brüder, über die in der kleinen Stadt die wildesten Gerüchte kursieren. Natürlich beschließen seine Freunde mit ihm zusammen das Rad zurückzuholen. Da es mittlerweile ins Hausinnere gebracht wurde, brechen die Jungs eben ein und stoßen auf eine umfangreiche drogenküche. Doch nicht nur Gerüchte hinsichtlich der Arroyo-Brüder. Und sie treffen eine ebenso folgenschwere wie idiotische Entscheidung. Sie lassen eine nicht unerhebliche Menge Meth sowie Schmuck und Bargeld mitgehen. Dann verständigen sie anonym die Polizei und die Gang wird eingelocht. Doch wie das bei der Justiz nunmal so ist, bleiben die Arroyos nicht lange hinter schwedischen Gardinen und sobald sie draußen sind, wollen sie ihre Rache an den Verrätern und starten ihre Suche.
Auf dem Umschlagdeckel steht dick und fett "Liest sich wie STAND BY ME auf Speed". Ein Satz von Stephen King und der sollte es ja wissen. In der Tat erinnert dieses Output stark an ein Jugendbuch, was nicht nur am Alter der Protagonisten liegt. Verbal und in seiner Gewaltschilderung hat sich Huston hier stark zurückgenommen (verglichen mit der Hank Thompson-Reihe oder den Werken um den Vampyr Joe Pitt), schildert trotz der Kürze des Buches ausführlich den Alltag der Buben und lässt ihre Familienverhältnisse mehr oder minder umfangreich mit in die Geschichte einfließen. Das führt auch dazu, dass nach einem starken Beginn die Handlung zäh bis zum Einlullen wird, aber dann in ein furioses böses Finale mit einem Überraschungseffekt mündet. Im Gegensatz zu seinen sonstigen Büchern arbeitet er viel mit Dialogen, ist nicht so blutig und hart wie gewohnt, was aber wohl dem Umstand geschuldet scheint, Dass er hier (auch) ein jüngeres Publikum ansprechen will. Im Vergleich mit der bisher gelesenen Huston-Kost nicht hundertprozentig empfehlenswert, aber immer noch mit einem ganz gut zu (so von mir als Einzelperson) bewerten.

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