Shane Schofields Martial Arts Movie Con 2010 Report

Am 14 August war es denn endlich soweit und ich muss zugeben das sich für mich ein Kindheitstraum erfüllte. Wenn ich ehrlich bin, vermutlich 15-20 Jahre zu spät, da ich diese Martial Arts Darsteller gerne zu ihrer goldenen Zeit gesehen hätte. Aber nun gut, wenn ich ehrlich bin hätte ich nie gedacht überhaupt so eine Veranstaltung in Deutschland zu erleben. Für die Idee und den Mut muss man den Veranstaltern immerhin danken. Ich muss aber zugeben dass ich relativ skeptisch über den Ablauf war und zumindest da sollte meine Freundin (die gerne mitgekommen war) und ich Recht behalten.

Wir waren gleich von Beginn da und mussten im strömenden Regen erst einmal vor dem Einlass stehen bleiben. Es war nicht einmal besonders voll und trotzdem war die Organisation für’n Arsch. Zumindest hätte man noch einige Sonnenschirme aufstellen sollen um die Leute etwas vor den Regen zu schützen. Genauso schlimm war es, das alle an einer Kasse anstanden und es keinen Hinweis gab, das die Leute die Vorbestellt hatten an eine andere Kasse mussten. Noch ärgerlicher war es aber das die Leute die an der Tageskasse ihre Karten kauften, schneller drin waren als die anderen. Das denn noch Leute die Essen anlieferten und die Gruppen für die Showacts auch noch diesen Eingang nutzten, war das Gewühle perfekt. Das sind typische Fehler von Leuten die sonst nie eine Veranstaltung geplant und ausgeführt haben (der Veranstalter ist ein ehemaliger Videothekar). Ärgerlich aber nicht dramatisch, da wir immer noch einen guten Platz vor der Bühne bekamen. Doch durch das Chaos am Eingang, verschob sich der ganze Zeitplan um mindestens 30-40 Minuten nach hinten.

Das es bei den Filmtrailern erhebliche technische Schwierigkeiten gab (die man einfach durch frühes Testen hätte ausmerzen können) und man ein typisches und peinliches André Mewis Selbstberäucherungsvideo erleiden musste, konnten wir einigermaßen verkraften. Weitaus aus nerviger war das wirklich der ganze Tag sehr unorganisiert war. Es wirkte als ob gerade mal eine Stunde vorher alles besprochen wurde. Aber nun gut. Letztendlich ist auch nichts dramatisch schief gegangen. Erwähnen möchte in dem Fall nur das die weibliche Moderation ziemlich schwach war, beim Fotoshooting zu viel getrödelt wurde (unorganisiert mal wieder und nicht konsequent genug den freiwilligen Helfern gegenüber), der Fotograf zwar schnell aber nicht optimal gearbeitet hatte und natürlich das die Großspurigen Ankündigungen auf der Meet yor Stars Homepage über die verschiedenen Händler (über 300 wurden angekündigt und letztendlich waren es glaube ich 5!!!) und Waren fast schon eine Frechheit waren. Bestimmte Dinge sollte man einfach anders ankündigen. Genauso bescheuert die Idee den Leuten am Eingang eine Tüte mit Werbematerial, einer ganz vernünftigen Martial Arts Zeitung und einer Zeitung von 2008 (!!!) beizulegen. Da konnte man nur mit dem Kopfschütteln und sich fragen wer sich das ausgedacht hat. Und falls noch so eine Veranstaltung stattfinden sollte, müsste man sich überlegen die Bereiche besser zu trennen(alles war Universal Hall typisch in einen Raum und auf zwei Ebnen). So herrschte bei den Q & A immer eine große Unruhe was das verstehen, wenn man weiter hinten saß, fast unmöglich machte. Sehr unfair den Stars gegenüber. Wie gesagt hat man fast an allen Ecken und Enden gemerkt wie schlecht geplant das alles war.

Nun gut. Letztendlich war ich natürlich da um einige meiner größten Helden zu sehen und so war mir das Drumherum relativ Schnuppe. Und als diese dann nach und nach auf die Bühne kamen freute ich mich schon wie ein kleines Kind. Natürlich sind einige wirklich Alt geworden (richard Norton sah in seinen Klamotten ein bisschen aus wie eine Mischung aus dem Zauberer Hans Klok und Pierre Brice) doch alle machten eine gute Figur und schienen sich auf die Veranstaltung zu freuen. Und nachdem ich fast 8 Stunden dort verbrachte konnte ich den Eindruck nur bestätigen. Alle waren gut gelaunt und selbst angebliche schwierige Charaktere wie Conan Lee und Loren Avedeon machten Witze (vor allem Loren) und waren Volksnah. Wenn sie sich mal unter die Leute mischten, konnte man auch mal ein Foto machen oder sich kurz mit ihnen unterhalten. Auch bei den Autogrammen und den Fotoshootings, waren immer kurze Gespräche möglich. So nahm sich der sehr sympathische Mathias Hues auch nebenbei noch viel Zeit für seine Fans und es hat wirklich spaß gemacht Cynthia Rothrock und Richard Norton zusammen zu beobachten wie gut sie sich verstanden. Sowieso kannten sich ja die meisten von etlichen Filmen und so war die Stimmung auch untereinander ziemlich spaßig Also da gab es wirklich nichts zu meckern.

Komme ich mal zu meinen persönlichen Erlebnissen. Ich hatte mich am Schluss doch für nur 3 Fotos entschieden. Richard Norton war als erstes dran und als ich fragte wie es ihm ging erzählte er mir dass er vorher 30 Stunden aus Australien unterwegs war und absolut müde war. Der arme Kerl, denn nicht nur das er hier etliche Stunden verbringen musste, sondern er gab ja auch noch später am Abend ein Seminar. Nun gut, dafür bekamen sie ja auch nun mal unser Geld. Noch lockerer und ich muss sagen wirklich zu jeder Zeit entspannt und freundlich war Don „The Dragon“ Wilson. Ein unglaublich sympathischer und trotz seiner Erfolge absolut Bodenständiger Kerl mit einem feinen Sinn für Humor. Unsere kurzen Unterhaltungen zähe ich zu den Highlights des Tages. Aber auch der sehr einfach wirkende Olivier Gruner war gut drauf und wir unterhielten uns sowohl beim Fotos machen als auch beim Autogramm holen. Netter und immer noch sehr Fit wirkender Typ. Das hat alles wirklich viel Spaß bereitet und ich war froh das mitgemacht zu haben. Im Nachhinein hätte ich mir sogar gerne noch das eine oder andere Foto gewünscht. Aber nun gut. Das Geld liegt nun mal leider nicht auf der Straße und mit dem Fantasy Filmfest und meinen Urlaub vor der Tür musste mich etwas zurückhalten. Vor allem weil die Autogramme mit 15 € meiner Meinung zu hoch angesetzt waren. Ich glaube wenn man 5€ genommen hätte, wären mehr Autogramme über den Tisch gegangen. Ich hätte mir dann sicherlich etliche DVD Cover unterschreiben lassen und viel mehr Aufwand wäre es auch nicht gewesen. Aber so sind die Preise nun mal bei irgendwelchen Conventions. Egal ob Horror, Action oder Erotik.

Ein weiteres Highlight waren natürlich die vielen Q & As. Man bekam viele Anekdoten zu hören und stachen neben Loren Avedon und Keith Vitali, vor allem Don Wilson und Olivier Gruner sowie Richard Norton und Cynthia Rothrock (sehr lustig) heraus. Leider scheinen die meisten keine festen Projekte am Start zu haben, sondern eher Dinge in Planung. Vor allem würden gerne viele eine Variation von The Expendables machen, halt nur kleiner. Das interessanteste war vermutlich das Richard Norton kurz von Mad Max 4 erzählte, wo er mit dran arbeitet und schon jetzt von den vielen Actionszenen schwärmte. Der Dreh ist wie tatsächlich schon viel zu lesen war, für 9 Monate angedacht und soll nächstes Jahr losgehen. Leider stockten die Interviews immer durch die Übersetzungen, die aber immerhin solide vom Gesprächsführer gehändelt wurden.

Zwischendurch gab es etliche Martial Arts Shows von verschiedenen Studios. Da waren einige sehr interessante dabei (gleich die Erste) aber auch viel Langeweile (die Samurai Sache) und auch bescheuerte wie die Sache mit der Gruppe die sich verzweifelt versuchten beim Kampf Dinge aus den Haaren zu streichen. Hab sogar schon vergessen wie die Technik hieß die angeblich bei The Dark Knight vorkam. Aber mit Sicherheit nicht so. Davon mal abgesehen wurden dabei einige Selbstverteidigungspraktiken gezeigt, die im normalen Kampf so nicht funktionieren. Wir saßen dabei ziemlich weit vorne und die Darbietung fand mehr spöttische Beachtung, als alle anderen. Überhaupt traf man einige Leute unter den Zuschauern die schnell erkannt hatten, das die Vorankündigen doch arg von der eigentlich Veranstaltungen abwich und man sich doch einige lustige Gespräche mit anderen führen konnte. So wurde ich von einem netten jungen Mädel von einem der 3 Tische im inneren angesprochen die wissen wollte was ich von der ganzen Sache hielt und warum ich denn gekommen war. Ich bin mir sicher das sie die meisten Promis die dort Autograme gaben noch nie in einem Film gesehen hatteJ.

So, zu mehr habe ich jetzt auch keine Lust. Insgesamt war es eine nette Veranstaltung die mir die Möglichkeit gab, die Actionstars zu sehen mit denen ich etliche Stunden verbracht habe. Nachdem ich schon etliche Stars wie Stallone, Lundgren, Van Damme, Clooney, Statham, Tarantino, Rodriguez, Cruise, Diaz, Chan, Will Smith, Megan Fox, Michael Bay usw. Live gesehen und teilweise getroffen habe, war diese Möglichkeit das Sahnehäubchen. Dafür muss man den Veranstaltern danken, die leider versäumt haben alles besser auf die Reihe zu bekommen und richtige Werbung zu machen. Ich glaube nämlich nicht dass sich die ganze Convention finanziell gelohnt hat. Aber jeder Veranstaltung beginnt mit Kinderkrankheiten und falls so etwas noch einmal stattfinden sollte, kann man nur hoffen das alles etwas besser klappt. Trotz allem war der Tag ein großer Spaß und das lag vor allem an die sympathischen Stars und darauf kam es mir letztendlich an. Wenn noch Fragen sind dann stellt diese einfach per Mail oder bei den Comments.

P.S. Leider konnte ich bzw. meine Freundin kaum Fotos machen weil der Akku plötzlich leer war und auch die Kamera bei weiter Entfernung nicht besonders gut funktionierte. Die einigermaßen erträglichen seht ihr oben.