Sonntag, 27. Dezember 2009

Buchreview "Virulent"

Scott Sigler. Überall in Amerika verwandeln mysteriöse Parasiten unschuldige Bürger in wahnsinnige Mörder. Als einziger Mensch überlebt Perry Dawsey - ehemaliger Footballspieler - die unbekannte Seuche nach einem Befall. Er ist die letzte Hoffnung, der Bedrohung Herr zu werden und den Untergang abzuwenden. Denn diese neue Krankheit besitzt eine tödliche intelligenz, und die Menschheit steht vor der Entscheidungsschlacht. Nach den Ereignissen aus "Infiziert" setzt Sigler mit "Virulent" direkt an den Vorgänger und dessen Handlung an, in der der Überlebende Dawsey als Versuchskaninchen der Wissenschaft zwecks Bekämpfung der Seuche benutzt wurde. Mittlerweile hat sich Perry aus dem Krankenlager verzupft und jagt auf Solopfaden die Infizierten, um sie zu vernichten. Immer auf seinen Fersen Dew Phillips im Dienste der Nation. Doch der Erreger mutiert zu einer völlig neuen Bedrohung und stellt weitere Herausforderungen an seine Gegner, die unter Leitung einer neuen Regierung erst einmal weiter auf den Vertuschungsfaktor setzen und die Bevölkerung nicht über die Gefahr informieren. eingesetzt werden dabei etliche Waffengattungen vom Jet bis zum Kampfhubschrauber Apache, aber den meisten Erfolg hat immer noch Perry, der die Befallenen auf seine eigenen Art findet und bekämpft, obwohl der Eindringling immer wieder versucht, durch Manipulation seiner Gedankengänge, den Einzelgänger aus der Spur zu bringen. Der reagiert darauf mit gnadenloser Gewalt. Da werden Schädel zertrümmert, mit einem Kleinkind Fußball gespielt ( so richtig volley aus der Luft genommen, damit das Balg mit der Birne zuvorderst an die Wand matscht - der letzte Kick sozusagen). Leider ist dies Vorgehen der Regierung ein Dorn im Auge, da sie zwecks Forschungen doch bitte einen der Träger lebend haben möchte, um ihn zu verhören. Indessen haben die Invasoren einen Sinn für Taktik entwickelt und während er Erläuterung der neuen Fähigkeiten wird dem Leser auch die Herkunft und der Grund für diese Seuche nahegebracht. Durchgehend flüssig verfasst, immer mit Action versehen (besonders der Endfight hat absolut es in sich) und einigen blutig-brutalen Sequenzen, steigert sich das Werk bis zum großen Finale mit hohem Bodycount. Sigler setzt immer noch einen drauf. Und ein kleines Hintertürchen für einen dritten Teil hat er sich offen gelassen - oder um einfach das Ende der Menschheit einzuläuten. Bei Scott Sigler wird im Klappentext nicht zuviel versprochen. Von Beginn an geht es ordentlich zur Sache, ist mitreißend und brutal. Er scheut auch nicht davor zurück, den einen oder anderen Sympathieträger den "Autorentod" sterben zu lassen. Es ist wirklich ein "Battlefield Earth", das Sigler hier auf den Leser loslässt, garniert mit einem schrägen Humor und lockeren Sprüchen. Vielleicht ein paar Seiten zu lang, doch trotzdem eine Pflichtanschaffung für Freunde der Horrorlektüre. Bei Heyne soll demnächst "Earthcore" in Taschenbuchform veröffentlicht werden und "Ancestor" ist angeblich auch für den deutschen Markt geplant. Ganz sicher einer meiner Einkaufsfavoriten.

3 Kommentare:

Junay hat gesagt…

Harry empfehl mir doch mal einen richtig guten King Roman. Ich lese gerade "Wahn" und finde den neuen Stil doch eher langweilig. aber bitte eins das noch nicht verfilmt wurde. THX

Harry hat gesagt…

Puls fand ich ganz gut (sollte auch mal von Eli Roth in Angriff genommen werden, ist aber bisher nix draus geworden), auch wenn er sich da selbst beklaut hat (Elemente aus The Stand - Das letzte Gefecht) und zudem fange ich demnächst den neuen - Arena - an, den ich dann auch hier besprechen werde. Von Buick würde ich eher abraten, war nicht so der Renner und ansonsten bleibt die Frage - was sit noch nciht verfilmt? Dunkle Turm kenne ich nicht, kann ich also nix zu sagen. Bin eigentlich nicht so der Stephen King Fan.
Gruß
Harry

Shane Schofield hat gesagt…

@ Junay

Welchen "neuen Stil" meinst du denn?