Samstag, 24. Oktober 2009

Buchreview "Der Code"

Brad Meltzer. Wes Holloway gehört zum Stab des amerikanischen Präsidenten. Am 4.Juli verschafft er seinem Freund Boyle einen kurzen Gesprächstermin in der Limousine des Staatsoberhauptes. Doch dann schlägt ein Attentäter zu - nicht der Präsident, sondern Boyle wird getötet. Acht Jahre später taucht der Tote wieder auf - und mit ihm ein seltsamer Code, der auf eine gigantische Verschwörung hinweist. Und wieder sitzt der Leser bei Meltzer in der 1. und 2. Reihe der amerikanischen Politiker- und Landesführerriege. als nach dem Attentat ein recht peinliches Foto des US-Präsidenten in den Medien auftaucht, hat sich das mit der ersten Reihe schnell erledigt, da er bei den anstehenden Wahlen mit Pauken und Trompeten durchrasselt und dazu noch den Spitznamen "Der feige Löwe" als Abschiedsgeschenk mit auf den Weg ins politische Nirwana bekam. Den beim Anschlag verletzten und traumatisierten Wes Holloway hat er nach dessen Genesung wieder in seinen - nun immens verkleinerten - Stab integriert und der begleitet ihn auf seinen Reisen rund um den Globus zu lukrativen Reden und Spendengalen. Eigentlich hat es so ein Ex-Präsident nicht schwer. Keine Verantwortung, aber weiterhin hohes Einkommen, weiter vom Secret Service beschützt, weiterhin wird jeder Wunsch erfüllt - die Nation liegt ihm immer noch zu Füßen. Nur die Macht geht ihm ab. Was für ein Drama für den armen Kerl. Und da taucht wie aus dem Nichts der getötete Boyle wieder auf, von Angesicht zu Angesicht aber nur beim Proagonisten Wes Holloway, dem natürlich keiner glaubt. Nach einer intensiven Befragung durch G-Men wendet Holloway sich an seinen Kumpel, Mitbewohner und Anwalt und sowie an Dreidel, der ihm noch von der früheren Zusammenarbeit beim Präsidenten bekannt ist. Dazu stößt noch die Klatschkolumnistin Lisbeth, die eigentlich nur das Treffen von Dreidel und Holloway auf den Plan brachte, da sie sich für Dreidels Werdegang interessiert, der mittlerweile für den Senat kandidieren will, aber nun ins Geschehen voll involviert wird. Gemeinsam ermittlen sie, dass Boyle tatsächlich noch am Leben ist und sich Informationen zukommen lässt. Zu allem Überfluss hat sich der Attentäter, der für seinen Anschlag in ein fürsorgliches Heim mit gesunder Ernährung und Rund-um-die-Uhr-Service gesteckt wurde, dazu entschlossen, seinem gemütlichen Zuhause ade zu sagen und sich flugs zu verpissen, um sich auf den Weg zu machen, seinen Fehler zu korrigieren. Damit nicht genug, jetzt kommt auch noch einer mysteriösen Verbindung - genannt "Die Drei" - ins gehege. Stellen sich die Fragn: Welchen Zusammenhang gibt es zwischen denen? Hat es was mit dem Attentat vor 8 Jahren zu tun? Gibt es eine Verschwörung von Größen aus Wirtschaft und Politik? Gewohnt gekonnt baut Meltzer die Spannung auf, schürt Erwartungshaltungen, versieht seine Kapitelabschlüsse geschickt mit cleveren Cliffhangern. sodass man automatisch weiterliest. Seinen Figuren lässt er zumeist Raum zur Entfaltung und z.B. ihre Traumata aufzuarbeiten. Da glücklicherweise die Inhaltsangabe auf dem Buchdeckel nicht sonderlich viel spoilert, kommen selbst Thriller-Dauer-Leser dem Komplott und den eventuell Beteiligten nicht so schnell auf die Spur, denn der bekannte Attentäter ist eh nur ein Spielball der Hintermänner. Ein weiteres Mal ist Brad Meltzer mit seiner gediegenen Thrillerkost eine Empfelung wert und sticht aus der Masse der Veröffentlichungen positiv heraus.

1 Kommentar:

Brice hat gesagt…

habe von meltzer "der zehnte richter" im regal stehen, dass kann ich auch nur empfehlen, habe mir danach von ihm "die bank" gekauft, das hat mich aber wegen ich perspektive nicht so begeistert. die beiden bücher die du hier vorgestellt hast klingen aber doch wieder gut.