Donnerstag, 22. Oktober 2009

Buchreview "Alpha et Omega"

Steve Berry. Mit ihrem geheimen Wissen und ihrem sagenhaften Wohlstand kontrollierten die Tempelritter über lange Zeit und in ganz Europa Könige und Päpste. Bis sie schließlich der Inquisition zum Opfer fielen und vom Antlitz der Erde gefegt wurden. Doch nun haben sich zwei Parteien auf die Suche naqch dem verlorenen Templerschatz begeben - und jeweils erkannt, dass er nicht das enthält, was alle glauben wollten. Die wahre Natur des Schatzes könnte die ganze Welt verändern. Eigentlich wollte der amerikanische Geheimagent Cotton Malone sein Leben voller Lügen, Adrenalin und Gewalt für immer hinter sich lassen. Doch dann wird eine ehemalige Kollegin Opfer eines mysteriösen Raubüberfalls. Und so muss Cotton Malone einmal mehr seine ganz besonderen Fähigkeiten abrufen - im Kampf gegen die finsteren Pläne einer uralten Bruderschaft. Romane mit geschichtlichem Bezug gibt es schon lange, doch erst Dan Brown (die vielen Warnungen hinsichtlich seines neuen Werkes "Das verlorene Symbol" habe ich mir aber zu Herzen genommen und einen Kauf aufgeschoben. Angeblich kopiert er sich selbst und das auch noch schlecht, sodass die Spannung insgesamt auf der Strecke bleibt. Lohnt also wohl keinen Kauf der teuren Hardcoverausgabe.) hat es geschafft, die Massen dafür zu begeistern. Folgerichtig sprangen etliche Autoren auf diesen lukrativen Zug auf und die Verlage auf der Suche nach dem schnellen monetären Profit nehmen sich ihrer an und vernachlässigen dabei Actionstorys wie die von Andy McDermott, dessen Reihe nach nur einem Band in Deutschland (Resteuropa wird größtenteils mit seinen Büchern versorgt!!!) nicht weitergeführt wird, was mich auch jetzt noch zum Kotzen bringen könnte. Scheißverlagspolitik. Hier dann also das Neueste aus der Feder von Steve Berry. Auch er hat sich nun einem Serienhelden amerikanischer Herkunft zugewandt, der als Buchhändler in kopenhagen (Dänemark) sein Dasein fristet, aber auch eine Vergangenheit als JAG-Anwalt und Geheimdienstmitarbeiter vorweisen kann. Erwartungsgemäß dreht sich die Handlung um ein Buch, mit dem man dem noch existierenden Zweig der Tempelritter auf die Spur kommen könnte und bei den Nachforschungen gerät Malone zwischen zwei Parteien, die keinerlei Skrupel kennen. Mord und Mythos, Geheimnisse und falsche Spuren sind die Ingredenzien, die den fortgang der Story bestimmen und von Dänemark nach Frankreich führen. Das Ganze hat der Autor in leicht verständliche, wenig umständliche Satzkompositionen gepackt, was es aber auch irgendwie oberflächlich und ohne Tiefgang daher kommen lässt. Die meisten Charaktere sind recht eindimensional dargestellt und bis auf ein paar Kleinigkeiten kommt der Autor auch ohne größere Überraschungen in seiner Story aus. Liest sich alles recht flüssig, hat aber keinen bleibenden Erinnerungswert. Ein Buch zum Abschalten - im positiven Sinne, solange man keine höheren Ansprüche stellt. Sicher wird dieses Buch seine mehr oder minder gebildeten Landsleute als gläubige Leser dazu animieren, Reisen nach Europa zu unternehmen um an den Stätten der Handlung Geheimnissen auf die Spur zu kommen. hier hat Dan Brown eindeutig die Nase vorn mit seiner Mischung aus Fakt und Fiktion bestimmte Leserschichten auf die Reise zu schicken, aber auch Berry profitiert nun von dem Boom, den der Bestsellerautor Brown mit seinen Romanen weltweit ausgelöst hat. Interessant war auch eine (fiktive?) Idee, die Berry in seiner Romanhandlung aufgestellt hat. Man veröffentliche ein Buch zu einem bestimmten Thema, beauftrage dann andere Autoren kritische Werke zu dem eigenen zu verfassen, antworte natürlich daraufhin und hält das eigene Buch auf diese Weise ewig in den Medien, den Bücherregalen und den Bestsellerlisten. Und aus verschiedenen Bereichen ist ja bekannt - was einmal in einer solchen Hitliste an eins steht wird kritiklos von der Masse gekauft, da ja ein Number One Seller einfach gut sein muss, da ihn ja so viele gekauft haben. An was mich das bloß erinnert? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Keine Kommentare: