Montag, 14. September 2009

Buchreview "Nachteis"

Stephen Coonts: Fanatische japanische Nationalisten dringen in dien Tokioter Kaiserpalast ein und enthaupten den Kaiser. Das Ziel dieser konspirativen Gruppe ist es, in das geschwächte Russland einzumarschieren, das an Öl reiche Sibirien zu besetzen und schließlich die Weltherrschaft zu erlangen. An ein geheimes Protokoll gebunden, das Russland im Falle eines Krieges Hilfe zusichert, und im Bestreben, den Übergriff zu vereiteln, schicken die USA Colonel Bob Cassidy und ein Kampfgeschwader nach Sibirien. Colonel Cassidys Loyalität ist gespalten, denn sein bester Freund von der Luftwaffenakademie, Hauptmann Jiro Kimura, fliegt einen High-Tech-Stealth-Bomber, die Geheimwaffe der Japaner. Kapitän Pavek Saratov verteidigt Russland von seinem U-Boot und fährt einen Angriff auf die Bucht von Tokio. Beide Seiten erwägen un das Undenkbare - einen Atomkrieg. Es kommt zu einem dramatischen Showdown in diesem Kampf, bei dem schließlich die ganze Welt auf dem Spiel steht. Die wirtschaftlich niedergehenden Japaner, wie üblich bei Niederlagen jeglicher Art in ihrem nationalen Stolz verletzt, greifen zu ihrem letzten Mittel, um das Land der aufgehenden Sonne wieder an seinen angestammten Platz zu bringen - einen Angriffskrieg gegen Russland, um die dortigen Bodenschätze auszubeuten und wirtschaftlich wieder die Führung übernehmen zu können. Territoriumsgewinne werden als positives Nebenprodukt ebenfalls gerne genommen. Da sich die USA ja durchaus als Weltpolizei sehen, haben sie mit Russland schon einen Hilfspakt geschlossen, falls etwas derartiges passieren sollte (und ein Schelm, wer glaubt, die USA hätten es dafür auf russische Bodenschätze abgesehen). Und so werden burschikose Kumpeltypen, die man sich gerne als amerikanische Nachbarn vorstellt nach Russland in einen spannenden actionreichen Konflikt geschickt, der von Bodenkämpfen und Luftduellen nur so strotzt. Bombardements und U-Boot-Jagden tun ihr Übriges, den Lesefluss aufrecht zu halten. Wie schon erwähnt, sind die amerikanischen Charaktere durchweg sympathische, nette Burschen und auch ihre Verbündeten, die Russen, kommen nicht mehr so schlecht weg, wie zu Zeiten des kalten Krieges. Dafür werden bis auf wenige Ausnahmen die Japaner als fanatische, rassistische Aggressoren dargestellt, die die Welt erobern wollen. Ein weiterer Pluspunkt ist die realistische Schilderung der Widrigkeiten, der am Boden kämpfenden Truppe hinsichtlich der arktischen Witterungsbedingungen und der allgemeinen Weite und Leere des Landes. Mir scheint Stephen Coonts hat sich bei diesem Roman durchaus von Tom Clancy inspirieren lassen, denn es liest sich wie "Im Sturm" mit etwas höherem Frostanteil. Ständig passiert etwas, überall Kanpfhandlungen, kaum Atempausen und gerade erst gebildete Allianzen werden schnell wieder durch den Kugelhagel gesprengt. Gefallen hat er mir trotzdem, langweilig wurde es nie. Minuspunkt wie üblich die Heroisierung der amerikanischen Seite. Immer dieses "America First" nervt doch gewaltig.

3 Kommentare:

Joker6686 hat gesagt…

Hey

Wollte einfach mal nen Dank dalassen, für die vielen tollen Buchempfehlungen, gerade für Fans von Reilly und Konsorten lieferst du echt immer tolle Tipps und wirklich hervorragende Beschreibungen. Um ehrlich zu sein, ist das hier auch einer der wenigen Blogs, die ich aktiv verfolge, aber dank der schönen B-Action Tipps und der tollen Buchempfehlungen gucke ich stets auf euren Blog um mir Tipps für den nächsten Amazon Einkauf zu holen

Grüße aus Dortmund

Joker

Harry hat gesagt…

Hi Joker,
freut mich immer, behilflich sein zu können und dass die Buchbesprechungen bei dir gut ankommen natürlich ebenso.
Gruß aus Hessen
Harry

Shane Schofield hat gesagt…

Auch danke von mir!

Grüße aus Berlin