Donnerstag, 10. September 2009

Buchreview "Das Ikarus-Projekt"

Stephen Coonts. Als Rip Cantrell bei seismischen Messungen in der Sahara ein fernes Glitzern, eine Lichtreflexion bemerkt, geht er der Sache nach - und entdeckt ein metallisches Objekt, das offenbar von Sandstein umschlossen ist. Es dauert nicht llange, dalegen Rip und seine kollegen eine fliegende Untertasse frei, die 140.000 Jahre im Gestein geruht hat. Ihre Entdeckung bleibt nicht lange geheim. Die amerikanische Luftwaffe entsendet eine UFO-Forschungstruppe, die nur wenige Stunden vor einem Team ankommt, das ein australischer Milliardär losgeschickt hat, um die Geheimnisse der untertasse zu sstehlen. Doch auch die Australier können die Untertasse nicht in Ruhe untersuchen, weil libysche Soldaten auftauchen. Inzwischen hat sich Rip mit der Untertasse vertraut gemacht. Mit Hilfe der schönen Charley Pine - einer früheren Testpilotin der Air Force - fliegt er das Raumschiff aus der Gefahrenzone. Damit beginnt eine fantastische Reise rund um die Erde, bei der die Untertasse samt Testpilotin in die Hände des raffgierigen Milliardärs gerät. Coonts goes Science-Fiction. Was er sich bei dem Output gedacht hat, wenn überhaupt - entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Die Story um ein uraltes UFO im Wüstensand, das tatsächlich noch flugtauglich ist und somit etliche Interessenten auf den Plan ruft, kommt mir vor als hätte er das Konzept vor vielen Jahren in einer absolut langweiligen Schulsunde ers(p)onnen und es nun, ohne es großartig zu überarbeiten, auf den Markt geworfen, um die Lücke bis zu seinem nächsten echten Thriller gewinnbringend zu überbrücken. Oder der Verlag hat ein vertraglich fälliges neues Buch gefordert und dies dafür bekommen. Ein paar rasante Actionszenen wechseln zu viel mehr langweiligen Sequenzen, die sich natürlich extrem störend auf den Fluß der hanebüchenen Geschichte auswirken. die Figurenzeichnung wirkt eher einfallslos und dem Leser - zumindest mir - ist es eher egal, was mit ihnen geschieht, man fiebert nicht mit. Schnell wird auch klar, wie die Fronten verteilt sind, Nuancen gibt es nicht, Spannung auch nicht gerade. Ich bekenne, dass ich seit seinem Erstling jeden in Deutschland erhältlichen Roman von Stephen Coonts bisher gelesen habe - und zumeist mit Freude - aber bei dem wüsten Mix blieb der Genuss auf der Strecke. als Fazit bleibt hier nur, dass dies der bisher schwächste und überflüssigste Roman aus seiner Feder ist, der mir in die Hände fiel. Ob er nun Thriller-, SF- oder Abenteuergenre bedienen wollte - es ist in jedem Fall misslungen. Vielleicht hätte er es als Jugendroman oder eine Komödie konzipieren sollen, um die Schwächen zu überdecken. Den kann man bestenfalls mal so zwischendurch bei absoluter Langeweile mal so eben lesen und dann schnell zum Zwecke des Vergessens in die Ecke legen. Noch besser wäre, ihn nicht zu kaufen. Absolut enttäuschend. Glücklicherweise war dies sein einziger Ausrutscher, die vorhergehenden sowie die folgenden seiner Bücher haben wieder die erwartete Qualität zu bieten. Ein Glück.

Keine Kommentare: