Sonntag, 12. April 2009

Buchreview "Eternity-Stadt der Toten"

Tamara Thorne. Zack Tully ist einer der bekanntesten Ermittler von Los Angeles - und dieser Bekanntheitsgrad wird seiner Familie zum Verhängnis. Ein Serienkiller, den man als den "Hintertürmörder" bezeichnet, nimmt sich seine Familie vor und tötet Frau und Sohn des erfolgreichen Detectives. Um den quälenden Erinnerungen zu entfliehen, nimmt Zack die Sheriffstelle im abgelegenen Eternity an. Was er nicht ahnt: Das Bergdorf hat ein düsteres Geheimnis, das schon zahlreiche Menschenleben gekostet hat.

Wieder nutzt die Autorin als Location eine abgeschiedene, verträumte Kleinstadt mit all ihren kleinen Sorgen und so manchem schrägen Bewohner, um ein bedrohliches Ambiente zu schaffen, aus dem es schier keinen Ausweg zu geben scheint. Hier terrorisiert nun ein anscheindend den gängigen Klischees entsprechender Reaper das Städtchen und der Protagonist sieht sich auch an diesem ruhigen Ort seines Rückzugs mit seiner Vergangenheit konfrontiert (isses denn wahr, naja, immerhin kann er seine verlorene Familie zeitnah wieder ersetzen - so ein Glück aber auch). Statt Ruhe und Frieden wieder ein Killer in seinem Revier. Jede Nacht wird anscheinend ohne motiv ein Bürger in Einzelteile zerlegt. Etliche Blutpfützen und einige Tupfer Humor sind wohl dazu angedacht, über die Länge so mancher (da ist es schon wieder) esoterischen Einlagen, die willkürlich ausgedehnt, wohl so etwas wie Intensität vermittlen sollen, hinwegzuhelfen. Als ob dies alles nicht schon genug wäre, wird noch eine mystische Komponente mit dem Touristenmagneten "Little Stonehenge" eingebaut und wer der Killer letztendlich ist (?) - naja, Einfälle muss man halt haben. Nur gelungen sollten sie dann auch sein!!!!!

Ein kruder Mix aus Fantasy, Esoterik, Killerthriller mit Mysterytouch. Am ehesten dazu geeignet, sich das Lesen abzugewöhnen und auf Filme zu warten, die kann man dann anhand der Vorlauftaste schneller beenden. Ich fand das Gesamtwerk irgendwie so lächerlich, dass ich es nicht mit gutem Gewissen jemand empfehlen könnte, wenn er auch nur einen geringen Anspruch an ein Buch hat - auf jeden Fall trifft hier der Begriff "primitive Literatur" einigermaßen zu, um mal einen professoralen Besserwisser zu zitieren.Der Blut- und Gewaltanteil ist zwar recht hoch, aber ansonsten ist das Ganze holprig inszeniert, mäßig spannend und garantiert kein Thrillerhighlight. Eines der schwächsten Werke der letzten Zeit. Dann doch lieber ein Stephen King (auch wenn er manchmal bei sich selbst abkupfert) oder Neulinge wie Scott Sigler, die einen wirklich noch erstaunen können.

Kurz in eigener Sache: Nachdem ich nun die letzte (naja, vielleicht lasse ich meiner Begeisterung über den Quickreader von Matthew Reilly noch freien Lauf) Buchreview, die ich für die Osterfeiertage vorbereitet hatte, eingepflegt habe, hier nun die gute Nachricht für die geschätzte Trailerfraktion (zu der ich mich selbst - daher das geschätzt *gg* - auch zähle). Ich überlasse jetzt erst einmal meinem verehrten Gastgeber Shane allein das Terrain, sodass seine exquisite Trailerauswahl nicht mehr durch lange Textpassagen unterbrochen wird. Ein Hoch auf die bewegten Bilder. In diesem Sinne. Viel spaß damit. Harry.

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