Montag, 1. September 2008

Buchreview "Rotes Fieber"


G.M.Ford. Eigentlich sollte es Megs großer Tag werden. Die Fotografin hat eine Vernissage in Seattle, die über ihre berufliche Zukunft entscheiden könnte. Doch kaum hat der Abend begonnen, evakuiert die Polizei das Gebäude sowie die gesamte Umgebung. Als Frank Corso, für den die Anwesenheit natürlich Ehrensache war, nach dem Rechten sieht und den Grund für die Maßnahmen erfahren möchte, entdekct er, dass ein Katastrophenszenario vor der Öffentlichkeit verheimlicht werden soll: Hunderte Menschen, die offensichtlich einem aggressiven Virus zum Opfer gefallen sind, wurden tot im Tunnel einer Busstation gefunden. Ein Terroranschlag? Und wie schnell wird die tödliche Gefahr um sich greifen? Währenddessen versucht man die Bevölkerung von Seattle ruhig zu halten, die Politiker setzen bei der Bewältigung der Krise auf Spezialeinheiten und den Patriot Act. Es scheint ein glücklicher Zufall, dass gerade ein Symposium zum Thema chemische und biologische Waffen in der Stadt tagt. Aber auch die internationale Schar von Experten steht der sich anbahnenden Katastrophe hilflos gegenüber. Frank Corso, der den Schauplatz an der Busstation (natürlich ohne Genehmigung der Behörden) untersucht, gerät selbst ins Visier der Ermittler.
Ein Szenario wie gemalt für Frank Corso und seine eigenwilligen und ungefragten Einmischungen in Ermittlungen der Staats- und Bundesapparate. Verschiedene Erzählstränge aus der Sicht der Attentäter, der Behörden und natürlich Frank Corso, sowie ein Abenteuer für Meg, das sie erst später mit der Katastrophe verbindet, machen die Hatz nach den vermeintlichen Tätern inklusive einiger Actionzutaten erst richtig spannend. Diesmal werden aber auch einige bekannte Klischees verbraten, wie der einsame Wolf, der gegen den gesamten Staatsapparat kämpft und am Ende Sieger bleibt, den rücksichtslosen, egoistischen Karrieristen von der TV-Sendestation, der am Ende aber doch seinen Skrupeln erliegt und als geläuterter aufrechter Ami die richtige Seite unterstützt.
Zudem wird hier durchaus glaubwürdig die Politik der Vereinigten Staaten und US-Konzerne hinsichtlich ihrer Auslegung der Globalisierung ins Auge gefasst sowie tatsächliche und mögliche Folgen aufgezeigt. Und: die Terroristen sind diesmal nicht aus Sandland!!! Auch wenn er hier nur einen weiteren Beitrag zur aktuellen Schwemme der Terrorromane abgeliefert hat, ist der Roman trotz einiger Zufälle (auch in den Nebensträngen) bezüglich der Aufklärung des Falles sehr lesenswert. Keine Längen oder Durchhänger, die bei den Beschreibungen zu den politischen Ränkespielen während der Krisensituation hätten entstehen können. Flüssig und wenig kompliziert dargestellt unterhält der Roman während seiner 350 Seiten mit Kurzweil. Gute Sache.

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