Dienstag, 23. September 2008

Buchreview "Mission: Atlantis"


David Gibbins. Sensationelle Archäologische Funde erschüttern die Forscherwelt. In Ägypten wird bei einer Mumie ein Papyrus mit einem rätselhaften Text aus einer unbekannten Kultur entdeckt. Und ein Forschungsschiff in der Ägäis findet ein minoisches Schiffswrack, das neben einer Fülle antiker Kunstwerke auch eine goldene Scheibe mit rätselhaften Schriftzeichen birgt. In welcher Verbindung stehen dazu die am Grund des Schwarzen Meeres neuentdeckten Siedlungen aus der Jungsteinzeit? Der Wissenschaftler, Abenteurer und englische Gentleman Dr. Jack Howard stellt mit einem Team hochkarätiger Experten, unter ihnen die geheimnisumwobene russische Sprachwissenschaftlerin Katya, eine Aufsehen erregende These auf: Diese uralte , unbekannte Kultur ist ATLANTIS!!! Von Bord seines mit der neuesten Technologie ausgestatteten Forschungsschiffs "Seaquest" aus taucht Howard im Schwarzen Meer nach weiteren Beweisen. Ein sehr gefährliches Unternehmen, denn die Gegend wird von Drogenbaronen und Schmugglern kontrolliert. Vor allem der kasachische Warlord Aslan ist ebenso gierig hinter dem Gold her wie hinter Howards Technologie. Doch bleibt Howards Suche auch dem KGB nicht verborgen. Am unterseeischen Zugang zu einem Vulkan kommt es zu einem ersten heißen Zusammenstoß. Angekündigt als eine Mischung aus Dan Brown und Clive Cussler mit einigen Prisen 007 und Indiana Jones waren meine Erwartungen an der Erstling von David Gibbins zwiespältig, da ich speziell von Cussler zuletzt oft enttäuscht wurde und viele Versprechungen der Verlage doch zumeist recht leer waren. Gut für mich, dass ich die Vorfreude nicht zu groß werden ließ, denn man kann zwar die Fachkenntnis des Autors deutlich erkennen, wenn er sich im Bereich der Archäologie tummelt, doch leider hat sein Schreibstil etwas Professorales aufzuweisen - er doziert zu seinem Lieblingsthema als wolle er eine studentische Zuhörerschaft langsam aber sicher in den wohlverdienten Schlaf lullen. Auf diese Weise dürfte dann auch keinem auffallen, wie dünn seine Story denn doch ist. Da ich aus Prinzip erworbene Bücher auch zu Ende lese (auch wenn sie zäh wie Juchte sind), habe ich mich auch durch dieses gemüht, obwohl mir der Zugang zu der Geschichte von Gibbins einfach nicht gelingen wollte, was sich auch in der Dauer meines "Aufenthaltes" bei diesem Buch äußerte, der deutlich umfangreicher war als bei einem Matthew Reilly oder dem erwähnten Brad Thor, obwohl vom Umfang her ungefähr gleich. Statt Action und fesselnder Hochspannung nur trockene Archäologieinfos und sobald doch einmal eine unterhaltsame Kampfepisode etwas Tempo bringen könnte, wird man gewahr, dass die Vergleiche speziell mit Cussler nun (leider) doch der Wahrheit entsprechen. Die Hauptfiguren sind schon fast eindeutig bei ihm abgekupfert, eine schöne Frau in Not, die dem Helden natürlich äußerst zugetan ist, muss aus den Händen der Verbrecher gerettet werden und der beste Kumpel von Howard ist so eindeutig der Figur von Al Giordino aus den Cussler/Pitt Abenteuern nachempfunden, dass es dem Autoren eigentlich peinlich sein sollte. Schatzsuche a la Indy, Figuren wie bei Cussler und ein gutaussehender Gentleman aus Old Britain wie einst James Bond (der in den Ankündigungen erwähnte Bezug zu Dan Brown ist nicht unbedingt zu erkennen) sind die Mixturen eines recht öden Buches voller Klischees und ohne rechten Fluß. Kein großer Sprung - eher ein kleiner Hüpfer und daher habe ich mir den Erwerb eines weiteren Buches von David Gibbins erspart. Vielleicht mal, wenn ich unter Schlafstörungen leiden sollte, ansonsten "Finger weg"!

Keine Kommentare: