Sonntag, 21. September 2008

Buchreview "Die Spur"


Kyle Mills. In Arizona wird die fünfzehnjährige Jennifer Davis entführt, ihre Eltern werden ermordet aufgefunden. Die Ermittlungen leitet der nach Phoenix versetzte brillante Querkopf und FBI-Agent Mark Beamon.


Bald stellt sich heraus, dass Jennifer die Enkelin von Albert Kneiss ist, dem Anführer einer weltweit operierenden, mächtigen Sekte namens "Church of Evolution". Plötzlich findet sich Beamon in eine Angelegenheit von nationaler Bedeutung verstrickt, da ihn Gläubige der Kirche in einflussreichen Postionen bedrohen und selbst vor Mord nicht zurückschrecken. Beamon muss auf eigene Faust gegen die internationale Organisation antreten, um das Leben des entführten Mädchens zu retten.
Mills hat hier einen Protagonisten kreiert, der durch seine flapsige Art, die große Klappe und insgesamt unkonventionellen Umgangston ständig bei Vorgesetzten sowie weiteren handelnden Personen aneckt. Kollegen und Mitmenschen fühlen sich von ihm dauern brüskiert. Er raucht, säuft und schleppt ständig etliche Kilo zuviel auf den Rippen mit sich herum. Trotz seiner Versprechen - und zugegebnermaßen auch Versuche - sich zu bessern, versagt er in diesem Punkt auf ganzer Linie. Ein guter Kontrast zu den durchtrainierten Helden anderer Thriller ist er mit diesen Mängeln allemal. Daher ist er auch für Freunde des härteren Actionthrillers etwas gewöhnungsbedürftig und sollte der Autor sich irgendwann dazu entschließen, dem Protagonisten die erwähnten positiven Manierismen anzudichten, wird die Sache schnell sehr konventionell und das Besondere an dem Charakter des Mark Beamon entschwindet in der Masse anderer Publikationen.
Der Autor hat aber einen flüssigen Schreibstil aufzubieten, der uns über diverse Fehltritte vor und während der Ermittlungen seines Helden dann schnell zur spannungsreichen Handlung führt, die auch auf eine Portion Action nicht verzichtet. So sind die Romane um den Helden Beamon erfreulich gut zu lesen und man fiebert mit und wartet natürlich auf den nächsten Fauxpas von Beamon, der ihn trotz geleisteter Arbeit wieder ins Abseits stellt. Die Beamon-Reihe ist gefällig, aber von Werken ohne dessen Beteiligung bin ich nicht so überzeugt, also Vorsicht bei einem eventuellen Kauf eines Romans von Kyle Mills.

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