Samstag, 27. September 2008

Buchreview "Das Flüstern der Toten"


Stephen Woodworth. Ein Serienkiller wütet unter den "Violetten". Seit vielen Jahren leben sie unter uns und verfügen über die Fähigkeit, mit den Seelen der Toten Kontakt aufzunehmen. Ihren Spitznamen verdanken sie der typischen Augenfarbe, die sie in der Öffentlichkeit meist tarnen. In den USA sind ca. 200 von ihnen registriert und der Killer hat es sich zum Ziel gemacht, sie alle auszulöschen. Dan Atwater, FBI (auch Fucking Bunch of Idiots) Agent, soll mit Natalie Lindstrom - einer "Violetten"- den Killer stoppen.

Der Autor führt uns ohne Umschweife in eine Welt, in der die "Violetten" schon lange zum Alltag gehören, mit Toten Kontakt aufnehmen und diese vor Gericht über den an ihnen verübten Mord aussagen lassen. Wir werden ohne größere Erläuterungen mit dem Seelenscanner konfrontiert, der unerwünschte "Gäste" aus dem Totenreich dorthin zurückschickt. So hat Woodworth einen Genremix aus Phantastik und Krimi erstellt.
Seine Prägung bezieht der Roman nicht nur aus der eigentlich konventionellen Krimihandlung und der Jagd nach dem Killer, sondern auch durch die unterschiedlichen Charaktere. Wie im richtigen Leben werden die "Anderen" ausgegrenzt, mit Vorurteilen überhäuft auf Abstand gehalten wie ansteckende Krankheiten oder wie seltene Tiere im Zoo aus einer sicheren Distanz beobachtet. Unter ständigem Misstrauen werden sie aber auch für die Zwecke der "Normalos" eingesetzt, dabei aber unter das Dach einer Kontrollorganisation namens "Nordamerikanische Gesellschaft für Jenseitskommunikation" gezwängt, die in ihrem Leben eine nicht unerhebliche Rolle spielt.
Der Krimianteil ist routiniert und sachlich dargestellt. Das Ermittlerpaar aber funktioniert nach den gängigen Klischees unterschiedlicher Partner in Buddy Movies inklusive Problemen aus der Vergangenheit. Klingt alles irgendwie bekannt, ist aber in dem neuen Gewand mit den "Violetten" und der Jenseitskommunikation attraktiv gestaltet. Zusammen mit einem kleinen Dreh am Ende macht das die Lektüre des Buches interessant und lesenswert.

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