Freitag, 15. August 2008

Buchreview "Teufelsflut"

Colin Forbes. Spezialagent Tweed steht vor einer brisanten Aufgabe. Er und sein Team sollen dem gewissenlosen Biochemiker Dr. Goslar das Handwerk legen, der einen hochgefährlichen biologischen Kampfstoff entwickelt hat. Ein Test erweist sich als erfolgreich und natürlich sind Tweed und sein Team vor Ort, um das Ergebnis mitzuerleben. Der gezielte einsatz dieser Waffe würde hunderte Millionen Menschen das Leben kosten. Militärs in aller Welt sind an der chemischen Formel interessiert, während Agenten der verschiedensten Staaten versuchen, um jeden Preis in den Besitz zu gelangen. Doch wer wird Goslar zuerst finden? Die Jagd nach dem Phantom Goslar erweist sich für Tweed und seine Leute als extrem lebensgefährlich. Sie müssen nicht nur schneller sein als die gegnerischen Agenten, sondern auch einen gnadenlosen Kampf mit dem zerstörerischen Goslar führen. Die Aussichten, das rücksichtslose Wissenschaftsgenie aufzuhalten, tendieren gegen null.

Das ist mal ein Klappentext. Spionage, Gewalt, Agenten, Gegenagenten, Biowaffen, alles in einem Band. Und der unbelehrbare Autor dieses Textes hat sich nach diversen Enttäuschungen bei Colin Forbes' Tweed-Reihe wieder dazu verführen lassen, seine (wohl?)verdienten Euro dafür hinzublättern. Mich hat schon immer der steife, britische Stil seiner Romane etwas angenervt, aber dieses überdimensionierte Darstellen der Hauptcharaktere als fast unverwundbar, ausgestattet mit einer an Nobelpreisträger erinnernden Intelligenz, perfekt auf fast jedem Gebiet, allwissend, modelgleich aussehend, moralisch unantastbar, jederzeit integer - das sind die Superhelden von Forbes - und entstammen noch nicht einmal einem Comic. Die Gegenseite kommt bei der Schwarz/Weißmalerei natürlich nicht so gut weg und ist grundsätzlich von abgrundtiefer Häßlichkeit gezeichnet, mindestens ebenso böse, hinterhältig und niederträchtig sowie ohne jegliche Loyalität oder Menschlichkeit. Jeder Fall, jedes Problem wird von Tweeds Truppe aus dem Handgelenk heraus gelöst, wobei die Hauptfiguren jeweils als Perfektionisten in sämtlichen Lebenslagen geschildert werden.

Die Figurenzeichnung hat mich - zum wiederholten Male - genervt, Spannung wie in dem Klappentext versprochen kam zu keinem Zeitpunkt auf und ich musste mich schwer mühen, das Buch zu Ende zu lesen. Nur für absolute Fans des Autors, ansonsten nicht zu empfehlen. Für mich selbst hoffe ich, dass mir das jetzt endgültig in Erinnerung bleibt und ich mich wieder dazu verleiten lasse, einen Roman dieser Reihe zu lesen. Lieber einen Film auf C-Niveau als das.

Keine Kommentare: