Samstag, 30. August 2008

Buchreview "Killerinstinkt"

G.M.Ford. Buch Nummer zwei um den Journalisten Frank Corso. Für Anhänger der Todesstrafe gibt es kein besseres Argument als Nicholas Balaluga. Aber obwohl der russische Mafioso des 63-fachen Mordes angeklagt ist, hat er es bereits zweimal geschafft, der Justiz von der Klinge zu springen, da Zeugen entweder ihre Aussage zurücknahmen oder einfach spurlos verschwanden bzw. tot aufgefunden wurden. Beim zweiten Prozess verhinderte ein gekaufter Geschworener den Schuldspruch. Bei Prozess Nummer drei darf Frank Corso aufgrund seiner vielfältigen Beziehungen exklusiv aus dem Gerichtssaal berichten. Während sich die Verhandlung durch ständige Einsprüche der Verteidigung immer mehr in die Länge zieht, wird Meg Dougherty in den Sog der Ereignisse gezogen. Sie recherchiert in einem anderen Fall, bei dem in einem nach schweren Regenfällen abgerutschten Brückenfundament ein Pick-up gefunden wird, and dessen Steuer noch der Fahrer saß - von neun Kugeln durchsiebt. Bei ihren Nachforschungen gerät sie ins Visier zweier Killer - und Frank Corso muss alles riskieren, um sie zu retten.

Nachdem Meg verletzt im Krankenhaus landet, will Corso herausfinden, wer hinter allem steckt. Im Gegensatz zu seinem Erstling schreibt Ford diesmal nicht nur aus der Perspektive seines Protagonisten, sondern auch aus jener der beiden Killer, die bei ihrem ersten Auftrag die Überraschung erleben müssen, dass ihr Ziel bereits getötet wurde. Sie verheimlichen das Missgeschick und versuchen nun ihrerseits den "Konkurrenten" zu beseitigen. Natürlich werden sich ihre Wege dannm mit denen des Enthüllungsjournalisten kreuzen. Doch bis es soweit ist, springt der Autor locker zwischen den verschiedenen Erzählsträngen hin und her und versteht es dabei, immer das Interesse des Lesers aufrecht zu erhalten, sodass man das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen würde. Dazu trägt auch sein flüssiger Schreibstil ohne nennenswerte Längen oder Durchhänger bei.

Und wie es sich für einen ordentlichen Thriller gehört, ist nicht immer alles so, wie es den Eindruck erweckt - für kleinere Plottwists ist gesorgt. Aber irgendwie erweckt das Buch - und speziell die Beschreibung des Frank Corso als finanziell unabhängig, verschroben bis schroff im Umgang mit seinen Mitmenschen, ausgestattet mit einem bis zur Überheblichkeit reichenden Selbstbewusstsein, Beziehungen in allerhöchste Kreise trotz seiner Art als Provokateur jeglicher Vertreter der Obrigkeit - einen Eindruck, als wäre es schon drehbuchgerecht für Hollywood vorgefertigt. Ich hätte nichts dagegen, denn ein Grisham mit seinen Reiseführern mit Lokalkolorit und einem kleinen Tupfer Thrillerelement wäre froh, wenn er wieder einmal ein solches Buch zustande bringen könnte, in dem die Frage gestellt wird, ob man das Gesetz beugen oder brechen darf, wenn es dazu dient, einen Gangster endlich dingfest zu machen. Das sich aber bei Grisham in dieser Richtung schon seit Ewigkeiten keine Besserung erkennen lässt, genieße ich diesen Roman von G. M. Ford.

Keine Kommentare: