Freitag, 30. Dezember 2005

Affentheater zum Ende des Jahres!

Endlich habe ich ihn auch gesehen und normalerweise schreibe ich ja meist zu großen Blockbustern keine Kritik, aber hier bei "King Kong" mache eine kurze Ausnahme, da ich letztendlich ziemlich ernüchtert war. Zwar war ich von Anfang an nicht besonders heiß auf den Streifen (natürlich ist der 33er Film zu Recht ein Klassiker, aber, und so ehrlich kann man ruhig sein, ist auch dieser „nur“ ein Effektspektakel mit dünner Story. Außerdem mag ich es nicht wenn Tiere sterben…), aber Peter Jackson hatte bisher in meinen Augen nicht einen mäßigen Film abgeliefert. Doch nun hat es auch ihn erwischt. Und das gerade bei einem weiteren Traumprojekt. Ich will auch nur kurz anreißen was mich gestört hat: Ja, wie schon oft zu lesen war, ist die Einleitung zu lang und vor allem zu uninteressant. Was vielleicht auch an den Schauspielern liegen mag. Denn gut besetzt, fand ich niemanden. Ist sicherlich auch Geschmackssache, aber Adrien Brody als Held? Jack Black hatte seine Rolle nie im Griff und selbst Naomi Watts, die bei mir noch am besten abschneidet, war nun auch nicht die Sensation. Als absoluter Anti-Deutschschauspieler eingestellter Kerl, war zumindest Thomas Kretschman nicht so Negativ wie befürchtet. Was man leider von der eigenen Synchro nicht sagen kann. Warum hat er nur dauernd im unpassenden Pflüsterton geredet? Sehr nervend! Der beste Part des Filmes sind für mich zweifellos die Momente auf der Insel. Hier kommt eine gelungene Atmosphäre auf(Eingeborenen, Dschungel und das gesamte Untier), bietet aber auch unheimlich viele Logiklöcher und Filmfehler die selbst ich, der bestimmt nicht irgendwelche Fehler sucht, mehr als übertrieben und ärgerlich finde. Bei so einem "großen" Film gehe ich einfach mit einen anderen Anspruch heran, der vor allem selbst geschürt wurde. Solche Sachen wie: Jack Driscoll wacht aus der Ohnmacht auf, findet Eingeborenenschmuck und weiß sofort das welche auf dem Schiff sind(hätte ja auch sein können das einer der Besatzung etwas mitgenommen und verloren hat), Jimmy der noch nie geschossen hat(worauf sich extra bezogen wird!), kann plötzlich bei hektischen Bewegungen die Monsterinsekten von Driscolls Körper schießen(und das auch noch als Streufeuer!), schnell und ohne Probleme finden die Leute sich auf der Insel zurecht (bei der Verfolgung Kongs Ok, aber auf dem Rückweg, oder zur Rettung der anderen?), Ann Darrow muss einen enormen starken, oder elastischen Knochenbau haben usw usw… Es gibt wirklich einiges und man kann es natürlich auf dem Fantasygehalt der Geschichte schieben, aber dann darf man auch nicht andere Filme wie "Riddick" oder "AVP" Kritisieren. Oder ist Peter Jackson heilig? Auch extrem ärgerlich sind solche Dinge wie die Szene mit dem Baumstamm. Als die ersten Leute in die Tiefe stürzen scheint der Boden extrem weit weg, als der Stamm dann fällt, ist man nach einigen Metern bereits am Boden angekommen. Das sind Fehler die ich bei einem 200 Millionen Film nicht sehen will! Und in New York geht es dann mit vielen Kleinigkeiten weiter. Ob die nicht einbrechende Eisfläche im Park, das die Armee mit Raketen auf Häuser schießt, das schnelle Ende der Nacht mit schönen Sonnenaufgang und natürlich sieht der Affe nach dem Sturz nicht mal annährend blutig oder etwas matschig aus. Nun ja, alles nicht das wahre. Aber natürlich hat "King Kong" auch Unterhaltungswert. 90 % der Effekte (vor allem King Kong ist perfekt animiert und auch New York wird detailliert gezeigt, auch wenn mal irgendeine Person an irgendein Fenster zu sehen hätte sein müssen) sind super(aber man bemerkt auch dass man selbst für 200 Mille Menschen nicht animieren sollte und auch andere Effekte sind teilweise mäßig, was einem wieder die Augen öffnet nicht gleich bei jedem Film der günstiger ist zu meckern. Man muss sich halt mit durchsichtigen EFX abfinden!) und die Dschungelaction machte mir auch Spaß. Aber insgesamt war mir der Rest, für den angeblichen besten Film des Jahres, nicht stark genug. Vor allem weil mich der Film nicht einmal wirklich in seinen Bann gezogen hat. Was auch an der, sogar teilweise unpassenden, Musik gelegen haben mag. Fazit: Letztendlich ein enttäuschender Abschluss, eines sowieso Highlightarmen Kinojahres. Schade, Peter! (6/10)

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